Hameln (red). Auf der Strecke zwischen Afferde und Hastenbeck wird ab der kommenden Woche eine neue Fahrradstraße eingerichtet. Damit setzt die Stadt Hameln ein deutliches Zeichen für mehr Radverkehrssicherheit und reagiert zugleich auf jahrzehntelange Diskussionen um eine bessere Verbindung zwischen beiden Ortsteilen.
Maßnahme mit Symbolkraft – Autos weiterhin erlaubt
Künftig gilt auf der Verbindung Tempo 30. Zwar bleibt die Strecke für den Autoverkehr grundsätzlich freigegeben, doch die Stadt betont: Die neue Verkehrsführung sei ein „wichtiger Schritt hin zu einer fahrradfreundlicheren Stadt“ und ein „guter Kompromiss“ im Sinne aller Beteiligten.
Bereits im vergangenen Jahr hatten die Ortsräte von Afferde und Hastenbeck der Einrichtung der Fahrradstraße einstimmig zugestimmt. Der Stadtrat folgte dem Votum und beschloss die Maßnahme.
Vollsperrung während des Umbaus
Die Arbeiten an der Fahrradstraße beginnen am Montag, 4. August, und dauern bis einschließlich Mittwoch, 6. August. In dieser Zeit wird die Strecke vollständig gesperrt. Der städtische Betriebshof installiert sogenannte „Berliner Kissen“ – flache Fahrbahnerhöhungen zur Verkehrsberuhigung – sowie zwei gezielte Fahrbahnverengungen. Diese sollen testweise eingebaut und anschließend hinsichtlich ihrer Wirksamkeit überprüft werden.
Raserei bisher ein Problem
Laut Verwaltung ist die Maßnahme dringend notwendig: Geschwindigkeitsmessungen ergaben, dass 85 Prozent der Autofahrenden zwischen 88 und 93 km/h unterwegs waren – erlaubt sind lediglich 70 km/h. Die neue Verkehrsführung soll die gefahrenen Geschwindigkeiten nun dauerhaft senken.
Weniger Durchgangsverkehr – mehr Ruhe für Wohngebiete
Ein weiteres Ziel ist die Reduzierung des Durchgangsverkehrs. Beobachtungen zufolge machen Fahrzeuge ohne Bezug zu den Ortsteilen Afferde oder Hastenbeck bis zu 50 Prozent des Verkehrs aus. Die neue Fahrradstraße soll diese Fahrten unattraktiver machen und so sowohl die Cumberlandstraße in Afferde als auch die Tempo-30-Zone in Hastenbeck entlasten.
Stadt bittet um Geduld
Die Stadtverwaltung rechnet anfangs mit Kritik, bittet aber alle Verkehrsteilnehmenden um Geduld: „Häufig relativiert es sich nach einer kurzen Eingewöhnungsphase, und die Neuregelung wird am Ende auch von den Kritikern als Verbesserung empfunden.“