Montag, 24. Februar 2025 Mediadaten Fankurve
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Salzhemmendorf (red). Im Juli 2024 wandte sich der Bürgermeister des Fleckens Salzhemmendorf, Clemens Pommerening, an die drei heimischen Bundestagsabgeordneten. Hintergrund war der dringend benötigte Reifensatz für den seit 1995 im Einsatz befindlichen Schlauchwagen SW 2000 des Bundes. Die zuständige untere Katastrophenschutzbehörde des Landkreises teilte der Gemeinde daraufhin mit, dass das Fahrzeug ausgesondert werden müsse, da der wirtschaftliche Restwert von 1.500 Euro die anfallenden Instandsetzungskosten deutlich übersteige.

Clemens Pommerening zeigte sich entsetzt: „Eine in der Vergangenheit geltende Regelung, wonach die Gemeinde das Fahrzeug in einem solchen Fall kostenlos übernehmen konnte, wenn sie die Reparaturkosten trug, sollte aufgrund einer Gesetzesänderung nicht mehr greifen. Stattdessen wurden wir aufgefordert, das Fahrzeug zur Versteigerung an die VEBEG zu übergeben.“ Pommerening weiter: „In diesem Bieterwettbewerb hätten wir als Gemeinde oder auch der Landkreis aus finanziellen Gründen nie mithalten können.“

Die Bundestagsabgeordnete Mareike Lotte Wulf (MdB), die sich für die Feuerwehren und das Ehrenamt im Weserbergland einsetzt, wandte sich daraufhin direkt an den Präsidenten des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), Ralph Tiesler. „Die vielen Ehrenamtlichen sind das Rückgrat unserer Gesellschaft – insbesondere im ländlichen Raum. Mit solchen Vorschriften wird nicht nur die materielle Ausstattung der Feuerwehren geschwächt, sondern auch die Motivation der engagierten Menschen vor Ort“, so Wulf. „Für mich war absolut nicht nachvollziehbar, dass nur wegen eines neuen Satzes Reifen, dessen Kosten die Kommune bereit war zu übernehmen, den Einsatzkräften ein überaus wertvolles Fahrzeug entzogen werden sollte.“

Dieser Argumentation konnte schließlich auch das BBK folgen und machte für den Schlauchwagen in Salzhemmendorf eine Ausnahme von der Versteigerungsvorschrift.

„Doch damit war die Kuh noch nicht ganz vom Eis“, lacht Clemens Pommerening. „Uns wurde zwar zugesagt, dass wir das Fahrzeug auf eigene Kosten reparieren und weiter nutzen dürfen, aber Eigentümer sollte weiterhin der Bund bleiben. Damit bestand die Gefahr, bei der nächsten Reparatur wieder vor dem gleichen Problem zu stehen.“

„Ich bin unglaublich erleichtert“, ergänzt Mareike Lotte Wulf (MdB), „dass wir durch ein wiederholtes Intervenieren beim BBK eine zweite Ausnahme bewirken konnten. Jetzt ist die Feuerwehr nicht nur Besitzer, sondern der Flecken Salzhemmendorf – durch den Kauf zum wirtschaftlichen Restwert – auch stolzer Eigentümer dieses wertvollen Schlauchwagens.“

Gemeindebrandmeister Rolf Schmidt bestätigt: „Dieses Fahrzeug ist für den örtlichen und überörtlichen Brandschutz sehr wertvoll und kaum zu ersetzen. Auch bei überörtlichen Einsätzen der Kreisbereitschaft ist es regelmäßig mit ausgerückt, wie etwa beim Hochwassereinsatz in Lüchow-Dannenberg oder beim Weihnachtshochwasser 2023. Wir sind dankbar und erleichtert, dass uns dieses Goldstück erhalten bleibt.“

Foto: Büro Wulf

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