Hameln (red). Es ist den diensthabenden Einsatzkräften in der TEL in Emmerthal am heutigen Mittwoch deutlich anzusehen: die Hochwasserlage im Weserbergland entspannt sich. Eine Feststellung, die sich auch am Pegelstand der Weser in Wehrbergen-Hameln ablesen lässt, denn der Wasserstand ist dort in letzten Stunden um mehrere Zentimeter gesunken.
Am 27.12.2023 wurden um 12.30 Uhr 6,48m gemessen und damit 5 cm weniger als noch um 6.30 Uhr, wo der Fluss bei 6,53 m stand.
Auch Landrat Dirk Adomat und Kreisbrandmeister Kay Leinemann zeigen sich heute erleichtert angesichts des abnehmenden Pegelstandes, aufgrund dessen allerdings nach wie vor die Meldestufe 3 gilt.
Nachdem bereits am Freitag, 22.12.2023, in Anbetracht der Wetterlage die Entscheidung für die Einrichtung einer TEL in Emmerthal getroffen wurde, waren bislang rund 1 400 Kräfte von THW, DRK und den freiwilligen Feuerwehren im Einsatz. Die TEL unterstützt dabei in erster Linie die Arbeit des Kreisbrandmeisters und war vor allem mit der Bereitstellung von Sandsäcken beschäftigt, die befüllt und an die betroffenen Stellen im Landkreis verbracht werden mussten. In der Spitze haben rund 160 Männer und Frauen dafür gesorgt, dass 54 300 Sandsäcken befüllt wurden.
Landrat Dirk Adomat und Kreisbrandmeister Kay Leinemann standen bzw. stehen praktisch rund um die Uhr im Austausch, um die Lage stets aktuell bewerten und reagieren zu können. Zusätzlich hat die Drohnenstaffel der Kreisfeuerwehr Erkundungsflüge durchgeführt, um hilfreiche Daten für eine Lagebeurteilung geliefert.
Nachdem der Pegel in Wehrbergen am 25.12.2023 aufgrund eines Defekts ausfiel, hat das THW einen Ersatzpegel in Bremen angefordert und eingesetzt, mit dem nun regelmäßig der offizielle Pegelstand gemessen wird.
Trotzdem sich zunächst gegen die Entsendung von eigenen Kräften aufgrund der Lage entschieden wurde, sind seit dem 26.12.2023 rund 160 Kräfte der Bereitschaft Ost im Landkreis Hildesheim im Einsatz.
Im Bereich Großen- und Kleinenwieden unterstützt das DRK aufgrund überfluteter Straßen, die von regulären Einsatzfahrzeugen des Rettungsdienstes nicht befahren werden können, mit Unimogs.
Die enormen Wassermassen, die im Weserbergland für das Ansteigen von Weser, Hamel und Emmer sorgen, stammen übrigens nicht aus den Talsperren im Harz, sondern fließen aus dem Thüringer Wald, dem Sauerland und der Rhön hierher ab.
„Nachdem der Scheitelpunkt in der letzten Nacht, wie von meinen Experten erwartet, hier bei uns im Landkreis überschritten ist und der Pegelstand nun stetig fällt, bin ich vorsichtig optimistisch, dass wir das Schlimmste hier überstanden haben. Gleichwohl gilt die Meldestufe 3, und ich bitte alle, weiterhin vorsichtig und umsichtig zu bleiben. Die Lage direkt in den Überschwemmungsgebieten birgt Gefahren und sollte nicht unterschätzt werden“, so Landrat Dirk Adomat und weiter „bitte achten Sie auf die Anweisungen der Einsatzkräfte und auf die Einhaltung der erforderlichen Verkehrsregeln und halten Sie sich nach Möglichkeit fern vom Hochwasser.“
Seit Freitag waren bislang rund 1 400 Einsatzkräfte im Landkreis Hameln-Pyrmont im Dienst und haben unermüdlich gegen das Hochwasser gekämpft. „Ich danke den Frauen und Männern für ihren mutigen, couragierten Einsatz vor und während der Weihnachtstage und auch noch jetzt danach. Ohne diese tatkräftigen Helferinnen und Helfer hätten wir die Fluten nicht bewältigen und den betroffenen Menschen nicht helfen können“, so der Landrat.
Foto: Landkreis Hameln-Pyrmont