Holzminden (red). Immer wieder kommen Anfragen, wieso der Landkreis Holzminden keine genaueren Zahlen zu Infizierten in den einzelnen Orten gibt. Andere Landkreise würden das anders handhaben. Die Entscheidung, keine genaueren Daten herauszugeben habe nach Angabe des Landkreises Holzminden zwei Gründe, die zwei ganz unterschiedliche Aspekte berühren.
1. Speziell im ländlichen Raum müssen positiv Getestete oder auch nur vermeintlich als infiziert geltende Familien damit rechnen, über soziale Medien und teilweise auch direkt vor ihrer Haustür benannt zu werden. Mit entsprechend negativen Folgen für die Betroffenen. Diese Einschätzung basiert nicht auf Annahmen, es hat bundesweit schon Vorfälle in dieser Art gegeben.
2. Wir - der Landkreis Holzminden - haben im gesamten Kreisgebiet Fälle von positiv Getesteten. Eine detailliertere Benennung von Orten, wo diese Fälle aufgetreten sind, könnte zu der trügerischen Annahme verleiten, dass nicht genannte Orte sicher seien. Im Moment ist es so, dass bei einem Stand von ungefähr 100 Personen, die sich in Quarantäne befinden, davon jeden Tag etwa 50 daraus wieder entlassen werden und dafür die gleiche Anzahl wieder in Quarantäne geht. Die Dynamik des Infektionsgeschehens bleibt also hoch, auch wenn der Anstieg positiv Getesteter relativ gering bleibt. Es bleibt in allen Gemeinden des Landkreises gleichermaßen Vorsicht geboten und die schon vielfach veröffentlichten Maßregeln einzuhalten
„Fakt ist, die Herausgabe detaillierterer Informationen nützt niemanden, sie kann aber potentiell Schaden anrichten. Aus diesem Grund bleiben der Landrat, das Gesundheitsamt und der Krisenstab für außergewöhnliche Ereignisse im Landkreis bei der Entscheidung, keine genaueren Daten herauszugeben“, so der Landkreis abschließend.