Höxter (red). Am Freitagnachmittag ist es erneut zu einem Großeinsatz der Feuerwehr in Höxter gekommen. Gegen 14.30 Uhr wurde der Leitstelle ein Brand in einem leerstehenden Studentenwohnheim an der Louis-Flotho-Straße gemeldet – exakt an dem Ort, an dem bereits im November 2024 ein Feuer ausgebrochen war. Auch diesmal war zunächst unklar, ob sich noch Personen im Gebäude aufhielten. Die Leitstelle reagierte laut Feuerwehr unverzüglich mit der Alarmstufe „Feuer 4“ – der höchsten Einstufung für Gebäudebrände – und entsandte ein Großaufgebot an Einsatzkräften.
Schwieriger Zugang zum Brandort
Insgesamt waren Einheiten aus Höxter, Brenkhausen, Godelheim, Lütmarsen, Ovenhausen sowie vom Kreis Höxter im Einsatz, darunter zahlreiche Spezialfahrzeuge wie Drehleiter, Tanklöschfahrzeuge und Einsatzleitwagen. Auch Polizei, Rettungsdienst und das Ordnungsamt waren vor Ort. Die Einsatzleitung hatte Stadtbrandinspektor Jürgen Schmits.
Schon auf der Anfahrt war eine massive Rauchentwicklung sichtbar. Ein Zimmer im zweiten Obergeschoss des achtgeschossigen, seit Jahren leerstehenden Wohnheims stand beim Eintreffen der Feuerwehr in Vollbrand. Aufgrund der engen Zufahrten und der großflächigen Baustellen rund um die Gartenstraße gestaltete sich der Zugang zum Brandort schwierig. Fahrzeuge mussten Umwege fahren, und insbesondere die Drehleiter hatte Mühe, den Einsatzort zu erreichen. Trotz dieser Hindernisse konnte ein Angriffstrupp unter Atemschutz rasch in das Gebäude vordringen und das Feuer löschen. Im Anschluss wurde das gesamte Gebäude mit mehreren Trupps durchsucht – glücklicherweise ohne Personen aufzufinden. Eine Wärmebildkamera kam dabei zur Kontrolle zum Einsatz. Parallel dazu wurden Maßnahmen zur Einsatzstellenhygiene und medizinischen Sicherung getroffen, wie die Feuerwehr Höxter mitteilte.
Ermittlungen wegen Brandstiftung
Gegen 17 Uhr konnte der Einsatz beendet und das Gebäude an die Polizei übergeben werden. Der Energieversorger wurde ebenfalls hinzugezogen, um die Stromversorgung zu überprüfen. Die Polizei geht derzeit von Brandstiftung aus. „Es gibt Hinweise darauf, dass sich kurz vor Ausbruch des Feuers Jugendliche im Gebäude aufgehalten haben könnten“, sagte Polizeisprecher Jörg Niggemann. Die Ermittlungen dauern an. Trotz der schwierigen Rahmenbedingungen war das Feuer 45 Minuten nach der Alarmierung unter Kontrolle – ein Erfolg der gut koordinierten Feuerwehrkräfte. Wie es zu dem wiederholten Brand in dem sogenannten „Lost Place“ kommen konnte, wird nun Aufgabe der Ermittler sein.
Fotos: Thomas Kube