Hehlen (red). Neben vielen Weltgeschehnissen gründeten 72 Personen am 3. Februar 1924 in einem Ort im Weserbergland eine Freiwillige Feuerwehr, einschließlich Feuerwehrmusikzug. Genau 100 Jahre später, am vergangenen Samstag, feierten die Nachfolger diese stolzen Jubiläen der Feuerwehr Hehlen.
Im Rahmen einer kurzweiligen Feierstunde in der Hehlener Turnhalle wurde zurückgeblickt, Aktuelles beleuchtet, gelobt, geehrt und gefeiert. Schon am Eingang konnten die geladenen Gäste ein historisches Highlight genießen, da am Eingang das alte TSF der Geburtstagskinder, ein TSF Ford FK1000 von 1966, zu bestaunen war. Unter den rund 250 Gästen aus Wirtschaft, Vereinen und Feuerwehren aus der Nachbarschaft waren Regierungsbrandmeister Dascho Wehner, Kreisbrandmeister Jens Heinemeyer, stellv. Samtgemeindebrandmeister Stefan Küster, Samtgemeindepressewart Lars Bitterberg, Kreisfeuerschutzausschussvorsitzende Tanja Warnecke, Samtgemeindefeuerschutzausschussvorsitzender Tobias Kai Schäfer, stellv. Bürgermeisterin Sonja Schubert sowie der älteste Gast, Kamerad Friedrich Hölscher.
Nach der Begrüßung berichtete Ortsbrandmeister Arne Schoke in einem spannenden Rückblick über die Entwicklungen der Hehlener Wehr. Dabei wurde deutlich, dass viele Fortschritte nur durch großes Engagement und Eigenleistung der Blauröcke gemacht werden konnten. Sein Stellvertreter Nils von Brill informierte anschließend kurz über den aktuellen Stand und einer beachtlichen Mitgliederzahl von inzwischen 378 Kameradinnen und Kameraden.
Regierungsbrandmeister Dascho Wehner machte in seinen Grußworten darauf aufmerksam, dass die Freiwillige Feuerwehr Hehlen mit 100 Jahren eine der jüngsten Wehren im Umkreis ist, eigentlich jedoch auf deutlich mehr Jahre zurückblicken kann. Dies liegt daran, dass die schon 1875 gegründete freiwillige Wehr kurz vor Beginn des 1. Weltkriegs aufgelöst wurde und der Brandschutz nur durch eine Pflichtfeuerwehr sichergestellt werden konnte. Mittlerweile sind die Hehlener Kameradinnen und Kameraden so engagiert, dass sie zahlreiche Zusatzaufgaben übernehmen, was in den Grußworten mehrerer Gäste u.a. des Kreisbrandmeisters Jens Heinemeyer gewürdigt wurde. Neben dem seit 1984 in Hehlen stationierten GW-Mess übernehmen die Hehlener Aufgaben im Bereich Gefahrgut und rücken mit dem selbst beschafften Boot zu Wassereinsätzen aus. Seit 2022 sind sie zudem Mitglied in der Drohnenstaffel des Landkreises und seit Januar 2024 ist der Erkundungskraftwagen der Kreisfeuerwehr in Hehlen stationiert besetzt.
Nicht nur die Freiwillige Feuerwehr, sondern auch der Feuerwehrmusikzug besteht seit 100 Jahren und begleitete die Veranstaltung mit „Happy Music“ und weiteren geschichtsträchtigen Musikstücken. Die Musikzugleiterin Claudia Möhlmann blickte in ihrer Rede ebenfalls auf 100 erfolgreiche Jahre zurück, in denen einiges passiert ist, und plauderte ein wenig aus dem Nähkästchen.
Genauso erfolgreich, aber deutlich jünger, ist die Nachwuchsarbeit in der Hehlener Wehr. Seit 30 Jahren besteht die Jugendfeuerwehr im Ort und seit fast 10 Jahren gibt es auch eine Kinderfeuerwehr, wodurch sich laut Aussage der Gäste die aktive Abteilung immer weiter selbst verjüngt.
Für ihr außerordentliches und langfristiges Engagement in der Feuerwehr wurden die Kameraden Bernd Hahlbrock und Andreas Timmermann im Rahmen der Veranstaltung mit der Ehrennadel des Landesfeuerwehrverbandes in Bronze ausgezeichnet. Auch der Kamerad Karl-Heinz Schoke hatte Grund zur Freude, so trat er beim 50-jährigen Jubiläum 1974 in die Wehr ein und konnte für 50-jährige Mitgliedschaft geehrt werden.
Im weiteren Verlauf des Jubiläumsjahres dürfen sich die Hehlener auf einen Tag der offenen Tür am 25. Mai sowie ein Zeltfest am 21. September freuen.
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Fotos: FFW Hehlen