Stadtoldendorf (rus). Alarmsirenen in Stadtoldendorf: Am Montagabend sorgt ein Großaufgebot an Einsatzfahrzeugen und Rettungskräften in der Eschershäuser Straße für Aufsehen. Dichte Nebelschwaden steigen aus der dortigen Kfz-Werkstatt empor. Doch es handelte sich dabei nicht etwa um einen Ernstfall, sondern um eine Zugübung der Freiwilligen Feuerwehr.
Ausbildung und Übung gehören zu den Grundpfeilern der Freiwilligen Feuerwehr und am Montagabend war es nach knapp zwei Jahren erstmalig seit Beginn der Pandemie wieder möglich, eine große Zugübung der Ortsfeuerwehr durchzuführen. Diese führte die Einsatzkräfte der Ortsfeuerwehren aus Stadtoldendorf und Lenne sowie der beteiligen Hilfsorganisationen des Rettungsdienstes sowie der Johanniter Unfall-Hilfe in die Eschershäuser Straße zur dortigen Kfz-Werkstatt von Florian Zinke.
Die Ausarbeitenden der Zugübung hatten sich ein vielseitiges Szenario einfallen lassen, was auch nicht realitätsnahen Effekten scheitern sollte. So waren die Übungsdarsteller entsprechend ihres Verletzungsmuster passend geschminkt, die Werkstatt mit Nebel gefüllt und sogar Rauchkerzen eingesetzt. Den Einsatzkräften bot sich dadurch ein realistisches Einsatzbild, was sowohl den Bereich der Brandbekämpfung, als auch der technischen Hilfeleistung widerspiegelte.
In der Kfz-Werkstatt von Florian Zinke kam es zu einem Brandausbruch. Während sich der Werkstattbesitzer noch retten konnte, mussten in der verqualmten Halle drei Vermisste gesucht werden. Dabei gingen die Einsatzkräfte unter Atemschutz vor und drangen in das Gebäude mit starker Verqualmung ein, zeitweise über zwei Zugänge gleichzeitig. Es galt dabei, zunächst die Vermissten zu finden und schließlich das Feuer zu löschen. Dieses gelang unter den wachsamen Augen von Einsatzleiter und Ortsbrandmeister Jens Siebeneicher zügig, sodass schnell die ersten Verletzten an der eingerichteten Verletztensammelstelle betreut werden konnten.
Für viel Fingerspitzengefühl und ein langsames Vorgehen sorgte die Rettung einer Person aus einem Fahrzeug, die in ihrem Fahrzeug mit einer Stange eingeklemmt war. Hierzu wurde der Pkw zunächst aus der verqualmten Halle geschoben, um im Außenbereich nahezu die kompletten Möglichkeiten der technischen Hilfeleistung durchzuführen. So wurden weite Teile des Fahrzeuges, wie etwa Türen, Säulen und auch das Dach, entfernt, um den den Patienten zu gelangen. Dieser wurde am Ende mitsamt Sitz aus seinem Wagen befreit.
Zur Ausleuchtung der gesamten Einsatzstelle wurde das Gelände über den Teleskopgelenkmast vollständig beleuchtet. Für die Dauer des Übungseinsatzes wurde die Eschershäuser Straße für den Verkehr gesperrt, es erfolgte eine örtliche Umleitung. Ein großer Dank der Feuerwehr geht an den Rettungsdienst des Landkreises sowie die Johanniter Unfall-Hilfe, die mit insgesamt drei Rettungswagen, dem Organisatorischen Leiter Rettungsdienst und sogar einem Notarzt zur Stelle waren. Weiterhin gilt Dank an die Firma El-Wayss für die Zurverfügungstellung eines Schrottfahrzeuges, an die Verletztendarsteller und an die Kfz-Werkstatt Zinke für die Bereitstellung des Übungsobjektes.
Weitere Fotos sind auf der Internetseite der Freiwilligen Feuerwehr Stadtoldendorf zu finden.
Fotos: Feuerwehr