Kreis Holzminden (r). Für 35 Polizisten der Polizeidienststellen der Landkreise Holzminden und Hameln-Pyrmont stand am Montag "Fortbildung" auf dem Dienstplan. In den Räumlichkeiten der Bundeswehr in Holzminden ging es um das Thema "Drogenbeeinflussung im Straßenverkehr". Verantwortlich für diese Fortbildung waren Polizeihauptkommissar Bernd Kühn (Polizeistation Stadtoldendorf) gemeinsam mit Polizeihauptkommissar Holger Nitsch (Polizei Holzminden), die in diesem Thema besonders qualifiziert sind und ihr Wissen an die Polizeibeamten der PI Hameln-Pyrmont/Holzminden weitergeben konnten.
Im Fokus dieser Fortbildung standen hauptsächlich die im Oktober 2018 neu zur Polizeiinspektion hinzuversetzten Polizeibeamten. Die Alkohol- und Drogenbeeinflussung im Straßenverkehr zählt nach wie vor zu den Hauptunfallursachen, sodass die frühzeitige Erkennung erheblich zur erhöhten Verkehrssicherheit beiträgt. Bei den Betroffenen sind oftmals aggressive und riskante Fahrweisen zu erkennen, die insbesondere Verkehrsunfälle mit erheblichen Personen- und Sachschaden nach sich ziehen können. Bei Verstößen handelt es sich um Ordnungswidrigkeiten oder Straftaten, die ab 500 Euro Bußgeld geahndet werden und mind. 1 Monat Führerscheinentzug, sowie Punkte im Verkehrszentralregister in Flensburg zur Folge haben.
Als neues Phänomen wird die Einnahme künstlich hergestellter Betäubungsmittel, den sogenannten neuen psychoaktiven Wirkungsstoffen, festgestellt. Der Konsum führt ebenfalls zur absoluten Fahruntüchtigkeit und zieht ein Strafverfahren nach sich. Zum Konzept dieser Fortbildungsveranstaltung gehörte auch eine gezielte Betäubungsmittelkontrolle an der B 240 (Ortsdurchfahrt Scharfoldendorf), welche am Folgetag mit denselben Polizeibeamten durchgeführt wurde. Dabei sollte das theoretisch erlangte Wissen unter Hinzuziehung weiterer erfahrener, in diesem Thema speziell geschulter, Polizeibeamten der gesamten Polizeiinspektion in der Praxis angewandt und umgesetzt werden.
In dem Zeitraum zwischen 13:00 -17:00 Uhr sind zahlreiche Fahrzeuge angehalten und deren Insassen kontrolliert worden. Allein in diesem Zeitraum konnten sieben berauschte Verkehrsteilnehmer sowie zwei ohne Fahrerlaubnis festgestellt werden. Weiterhin konnten bei dieser ganzheitlichen Kontrolle wichtige Erkenntnisse zu durchreisenden Tätern im Bereich Wohnungseinbruchdiebstahl erlangt werden. Bei den sieben männlichen Fahrzeugführern zeigte jeweils ein Drogenurintest positiv auf unterschiedliche Drogenarten an. Bei allen sieben wurden Blutentnahmen durchgeführt und jeweils ein Verkehrsordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. Einem 45-jähriger Fahrzeugführer wurde eine Sicherheitsleistung von 750EUR erhoben, da es sich um einen nichtdeutschen Staatsbürger ohne Wohnsitz in Deutschland handelte. In allen Fällen wurde die Weiterfahrt untersagt. Bei der Kontrolle war auch der Drogenspürhund "Cash" mit seinem Diensthundführer von der Polizeidirektion Göttingen eingesetzt. Dieser durchsuchte insgesamt vier Pkw nach Betäubungsmitteln, konnte dabei aber nichts auffinden.
Foto: Polizei