Emmerthal (red). Angler haben am frühen Sonntagmorgen eine Riesenschlange am Weserufer in Emmerthal entdeckt und die Polizei informiert. Gegen 06.30 Uhr entdeckte ein Sportfischer die etwa dreieinhalb Meter lange Python und informierte daraufhin zunächst einen Angelkollegen. Der 56-jährige Mann rief die Polizei und hielt dann den nicht alltäglichen Fund mit seiner Handykamera fest.
Nachdem durch die eingesetzten Beamten festgestellt wurde, dass der Sachverhalt mit der Riesenschlange tatsächlich zutraf, wurde der Direktor des Tierparks Bad Pyrmont, Linus Kampe, hinzugerufen. Dieser fing den Python mit Hilfe der beiden Angler ein und brachte ihn zunächst im Tierpark Bad Pyrmont unter. Laut Angaben von Herrn Kampe handelt es sich bei der Schlange um einen Tigerpython, welcher für Menschen durchaus gefährlich werden kann.
Sofern sich der Python bedroht fühle, beiße er zunächst zu und würge seine Opfer dann zu Tode.
Der Polizei Hameln ist jedoch nicht bekannt, dass von der aufgefundenen Würgeschlange zu irgendeinem Zeitpunkt tatsächlich eine konkrete Gefahr für einen Menschen ausging. Man kann allenfalls eine abstrakte Gefahr für einen der Angler annehmen, welcher den Tigerpython mit seinem Schuh anstieß, um zu testen, ob die Schlange noch lebe. Statt mit Angriff habe der Python jedoch mit Flucht darauf reagiert. Wie die Würgeschlange in die Weser gelangt ist, war zunächst unklar.
Durch Beamte der Polizeistation Emmerthal konnte zwischenzeitlich in Erfahrung gebracht werden, dass der Tigerpython aus einem Zirkus "ausgebrochen" ist, welcher in der vergangenen Woche auf den Weserwiesen in Emmerthal gastierte. Der Auffindeort der Schlange liegt nur etwa 250 Meter von dort entfernt. Das Fehlen der Python wurde erst heute, nach einem Hinweis durch die Polizeistation Emmerthal bemerkt. Wie die Schlange entkommen konnte, ist unklar.
Nach Angaben eines Zirkusmitarbeiters bewohnt der Tigerpython eine Art "Höhle" in einem der Zirkuswagen, welche nicht ohne Weiteres einsehbar ist. Da Schlangen dieser Größe nicht täglich gefüttert werden müssen, ist das Fehlen nicht sofort bemerkt worden. Trotz der abstrakten Gefahr, die in diesem Fall von dem Python ausging, liegt kein strafrechtlicher Verstoß vor. Der Zirkus wird jedoch vom zuständigen Veterinäramt kontrolliert werden.
Foto: Polizei