Holzminden (red). „Rückblickend hat sich der Arbeitsmarkt im Weserbergland auch im Jahr 2024 als robust erwiesen“, resümiert Gerhard Durchstecher, Chef der Agentur für Arbeit Hameln. Kurzarbeit und steigende Arbeitslosigkeit bei gleichzeitig hoher Fachkräftenachfrage seien dabei einige der Schlagworte, die die Chancen und Herausforderungen des Jahres 2024 zusammenfassen und die auch in 2025 eine wichtige Rolle spielen werden.
„Angezeigte Kurzarbeit hat in 2024 deutlich zugenommen. Hatten wir in 2023 noch 193 Anzeigen mit 3.897 Mitarbeitenden, für die Kurzarbeit angezeigt wurde, so waren es im vergangenen Jahr 278 Kurzarbeitsanzeigen mit 8.631 Mitarbeitenden“, berichtet Durchstecher.
Dies zeige, dass das Instrument der Kurzarbeit in Zeiten wirtschaftlicher Stagnation für heimische Betriebe ein Rettungsanker sei: Betriebe müssten ihre Mitarbeitenden nicht entlassen, ihre Arbeitsplätze blieben erhalten. Auch wenn abzuwarten bleibe, in welchem Umfang Betriebe die angezeigte Kurzarbeit in 2024 realisieren mussten, sei der Anstieg der entsprechenden Anzeigen ein deutlicher Fingerzeig, dass die wirtschaftliche Situation vieler Unternehmen im Weserbergland angespannt sei, gibt die Agentur für Arbeit in Hameln zu Protokoll.
Dies würden auch die durchschnittliche Arbeitslosenquote von 6,6% in 2024 im Bereich der Agentur für Arbeit Hameln (2023 betrug diese 6,5%) zeigen.
Eine Kündigung zu bekommen, ist ein herber Einschnitt und für viele Menschen eine existenzbedrohende Lage. Durchstecher macht den Betroffenen Mut: „Wir von der Agentur für Arbeit Hameln und die Jobcenter unterstützen dabei, schnell wieder in eine neue Beschäftigung zu finden. Menschen und Arbeit zusammenzubringen, ist unser Auftrag. In 2024 konnten wir fast 9.400 Menschen in den Landkreisen Hameln-Pyrmont, Holzminden und Schaumburg dabei helfen, aus der Arbeitslosigkeit heraus eine neue sozialversicherungspflichtige Stelle zu finden. Das sind fast 600 Arbeitslose mehr als in 2023. Dies zeigt, wie aufnahmefähig unser heimischer Arbeitsmarkt trotz der angespannten Rahmenbedingungen in 2024 war und voraussichtlich auch in 2025 sein wird. Wir raten daher, sich vor Eintritt von Arbeitslosigkeit frühzeitig von uns individuell beispielsweise zu offenen Stellen informieren zu lassen.“
Außerdem stellt die Agentur für Arbeit zur Unterstützung der Arbeitssuchenden diverse Online-Angebote zur Verfügung, u. a. die Jobsuche unter www.arbeitsagentur.de/jobsuche/ mit vielen regionalen Stellenangeboten. Für Arbeitgeber, die Arbeitskräfte suchen, steht die Bewerberbörse unter www.arbeitsagentur.de/bewerberboerse zur Verfügung.
Erfreulich sei es, dass weiterhin sehr viele regionale Betriebe auf der Suche nach Personal seien: 2.450 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze waren der Agentur für Arbeit Hameln im Dezember 2024 zur Stellenbesetzung gemeldet. Die meisten offenen Stellen waren für die Bereiche Gesundheits- und Sozialwesen (585 Stellen), Handel (314) und verarbeitendes Gewerbe (259) angezeigt.
„Über 1.900 und somit der Großteil dieser gemeldeten Stellen sind für Fachleute. Der Fachkräftebedarf ist somit für viele heimische Arbeitgeber weiter gelebte Realität“, stellt Durchstecher fest.