Holzminden (red). Es dampft, es raucht und es zischt – nach mehr als 23 Jahren Betrieb ist es wieder soweit, die Schmelzwanne 1 im O-I Werk Holzminden wurde begonnen, kontrolliert abzulassen. Der Vorgang des Ablassens wurde sowohl vom Werksteam als auch von externen Firmen über die letzten Tage hinweg präzise vorbereitet. Nach einem vorherigen erfolgreichen Testlauf hieß es am Montagmorgen um 07:00 Uhr, jetzt kann es endlich losgehen.
Mehr als 100 Tonnen flüssiges Glas mit einer Temperatur von über 1200 °C laufen aus dem extra vorbereiteten Ablassloch in eine wassergekühlte Rinne. Von dort gelangt das flüssige Glas in ein Abkühlbecken. Die dort entstehenden Scherben werden abtransportiert und zum Befüllen der neuen Schmelzwanne wieder genutzt. „Da geht nichts verloren“, sagt ein Mitarbeiter, „genauso wie leere Glasflaschen in die Altglas-Sammelcontainer gebracht werden, damit aus den Scherben wieder neue Glasflaschen produziert werden können. Heißt ja deshalb auch Recyclingprozess.“
Eine Schmelzwanne über eine so lange Zeit ohne große technische Störungen zu betreiben, zeugt von dem großen Fachwissen der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in den Fachabteilungen und in den Schichten. Folglich war bei dem einen oder anderen Mitarbeiter beim Ablassen etwas Sentimentalität zu spüren.
Das Ablassen der Wanne ist der Start für eine zukunftsweisende Investition am Standort in Holzminden. Bei der neu zu errichtenden Schmelzwanne wird eine innovative Technik zum Einsatz kommen, um den Energieverbrauch signifikant zu senken. Sowohl im Energieverbrauch als auch in den Emissionen wird diese Schmelzwanne wesentlich verbessert sein, um den bestehenden Ansprüchen zu genügen oder diese sogar zu übertreffen.
Bis dahin ist es aber noch ein großes Stück Arbeit. Die Außenarbeiten für den Wannenneubau sind jetzt schon teilweise sichtbar und werden in den nächsten Wochen zunehmend präsent sein. Sehr viel soll aber auch innerhalb der Gebäude passieren. Insgesamt gibt es einen sehr anspruchsvollen Zeitplan, dessen Umsetzung vom guten Zusammenspiel der Fremdfirmen mit dem Werksteam und der Projektleitung abhängt. Zusätzlich könnten die Wetterbedingungen in den nächsten Monaten bei den Außenarbeiten den Arbeitsfortschritt etwas beeinflussen.
Der erste Schritt für den Wannenneubau ist getan, die weiteren werden folgen, um für den Standort in Holzminden die Zukunft zu gestalten. Neben Holzminden investiert das Unternehmen O-I auch in den anderen deutschen Standorten in Rinteln und Bernsdorf, um hier im Verbund flexibel und zukunftsorientiert für unsere Kunden gut aufgestellt zu sein.
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