Kirchbrak (red). Aufgrund des zehnjährigen Jubiläums der Ämter für regionale Landesentwicklung lädt Frauke Patzke (Landesbeauftragte für regionale Landesentwicklung Leine-Weser) auf ihrer diesjährigen Projekttour zu einer Zeitreise unter dem Motto „10 Jahre Amt für regionale Landesentwicklung Leine-Weser-Erfolge, Herausforderungen und Perspektiven“ ein. Sie besucht über das Jahr hinweg noch bis Ende November 2024 besondere Projekte, Maßnahmen sowie Initiativen in der Region.
Am Mittwoch, 20. November, führte die Jubiläumstour die Landesbeauftragte nach Kirchbrak. Dort besichtigte sie das Ärztehaus, das mithilfe von LEADER-Fördermitteln realisiert werden konnte. Nach einer Bauzeit von knapp einem Jahr wurde die „Praxis am Vogler“ Anfang 2023 fertiggestellt und eröffnet.
„Die ,Praxis am Vogler‘ ist ein besonderes Beispiel dafür, wie in Kommunen die hausärztliche Versorgung durchaus auch anders gestaltet werden kann. Durch das Engagement einer lokalen Akteurin als Investorin konnte die Gemeinde Kirchbrak ihre medizinische Grundversorgung verbessern und zugleich auch die Zukunft dieser ländlich geprägten Region mitgestalten“, sagte Patzke. Julia Kranemann ist als Einzelperson Trägerin des Projekts.
Als Investorin hat sie das Ärztehaus in der Ortsmitte in Kirchbrak errichten lassen, in dem zwei bereits im Ort wohnhafte Ärzte eine Gemeinschaftspraxis eröffnet haben. Die beiden Mediziner sind Fachärzte für Gynäkologie bzw. Chirurgie und haben die Befähigung, als Hausärzte zu praktizieren, erworben. Neben der allgemeinmedizinischen Versorgung werden in der neuen Praxis auch kleinere operative Eingriffe durchgeführt.
Das Ärztehaus wurde auf einem Teil einer großen Grünfläche im Ortszentrum als zweigeschossiges Gebäude mit einer Grundfläche von rund 350 Quadratmetern, in dessen Erdgeschoss die 270 Quadratmeter große Praxis untergebracht ist, errichtet. Die Praxisräume sind von der Straße "Tiebrink" aus zugänglich, hier wurden auch Parkplätze angelegt. Um die Behandlung hochinfektiöser Patienten zeitlich und räumlich vom Praxisgeschehen zu trennen ist ein separater Infektionsraum, von außen zugänglich, vorhanden.
Im Obergeschoss wurden Mietwohnungen ausgebaut, die nicht Teil des Förderprojekts sind. Der Neubau des Ärztehauses kostete insgesamt knapp 470.000 Euro, davon waren rund 233.670 Euro Fördermittel.
Das Projekt dient der Umsetzung des Regionalen Entwicklungskonzeptes der LEADER-VoglerRegion (Handlungsfeld "Mobilität und Erreichbarkeit"). Die notwendige Kofinanzierung erfolgte über Landesmittel, der restliche notwendige Betrag wurde durch die Samtgemeinde Bodenwerder Polle und die Gemeinde Kirchbrak bereitgestellt.
Foto: ArL Leine-Weser