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Freitag, 22. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Stadtoldendorf. Eigenen Strom zu produzieren, war wohl noch nie so einfach: Mit einem Balkonkraftwerk sind solche Mini-PV-Anlagen für nahezu jeden Haushalt verfügbar – und längst erschwinglich. Gute Angebote gibt es schon für wenige hundert Euro, bei optimalen Bedingungen rechnet sich die Anschaffung bereits nach wenigen Jahren. Strom lässt sich ab der ersten Inbetriebnahme ins Hausnetz einspeisen, in den meisten Fällen genügt es sogar, nur einen normalen Stecker in die Steckdose zu stecken. Für unsere Leser wollten wir deshalb noch etwas mehr wissen – und mussten dafür gar nicht weit fahren.

Balkonkraftwerke geliefert direkt aus Stadtoldendorf

Denn jemand, der sich mit Balkonkraftwerken auskennt, ist Alexander Sudermann aus Stadtoldendorf. Sein langjähriges Knowhow bringt er aus einem großen Industrieunternehmen mit. Im Jahr 2020 machte er sich schließlich nebenberuflich selbstständig und bietet seitdem unter dem Namen „Sonne in Strom“ eigene Lösungen rund um den PV-Sektor an. „Wir konzipieren und bauen PV-Anlagen auf die Dächer von Wohnhäusern und Gewerbeimmobilien“, erklärt Sudermann. Mit seinem Team aus eigenen Installateuren wurden so schon dutzende Anlagen ans Netz gebracht. Im Oktober 2023 schließlich gründete er gemeinsam mit seinem Bruder Viktor noch eine weitere Firma „Sonne am Werk“, die sich ausschließlich mit dem Vertrieb von Balkonkraftwerken beschäftigt. „Wir haben dort ausgewählte Hardware zusammengestellt, die von den Kunden einfach in Betrieb genommen werden kann“, sagt er. Dabei handelt es sich um fertige Pakete, die mit PV-Modulen, Wechselrichter und den nötigen Kabeln ausgestattet sind, um sofort aufgebaut werden zu können. Passendes Zubehör, wie etwa Montage-Sets für Balkon, Flach- und Ziegeldach und weitere, gibt es ebenfalls.

Die Technik hinter einem Balkonkraftwerk kurz erklärt

Balkonkraftwerke erfreuen sich zunehmend wachsender Beliebtheit, doch was ist ein Balkonkraftwerk überhaupt? Die Technik kurz erklärt: Eine kleine Anzahl von Photovoltaik-Modulen (meistens sind es zwei) sammeln Sonnenlicht ein, eine freie Sicht auf den Himmel und der passende Anstellwinkel sorgen für eine gute Lichtausbeute und maximalen Ertrag. Ein an den Modulen angeschlossener Wechselrichter, eine kleine Box, wandelt den Gleichstrom aus den Modulen in Wechselstrom um, sodass er schließlich im Haushalt genutzt werden kann. Wird nun der Wechselrichter an die Steckdose angeschlossen, fließt der selbst erzeugte Strom direkt ins Hausnetz und kann dort von angeschlossenen Verbrauchern wie beispielsweise Kühlschrank, Waschmaschine und Co. sofort verbraucht werden.

Ist der Verbrauch so hoch wie der selbst erzeugte Strom, steht der Stromzähler still – die beste Möglichkeit, Strom vom Stromlieferanten einzusparen. Wird der selbst erzeugte Strom nicht komplett selbst verbraucht, wird also mehr produziert, als benötigt wird, geht der Strom ins allgemeine Netz. Eine Vergütung gibt es dafür nicht, dafür ist die Anmeldung aber auch recht flott erledigt und nicht so komplex wie bei den großen PV-Anlagen. Lediglich eine Anmeldung im sog. Marktstammdatenregister und beim Netzanbieter müssen Nutzer vornehmen.

Bis zu 600 Watt Einspeisung über Balkonkraftwerke sind momentan gesetzlich erlaubt, voraussichtlich bis April soll die Leistung auf 800 Watt erhöht werden, die Haushalte selbst und ohne große Bürokratie selbst produzieren dürfen. Während auch das Balkonkraftwerk selbst mit überschaubarem Aufwand installiert werden kann, kann jeder Haushalt somit schnell eigenen Strom erzeugen. Auch wenn diese Art der Stromerzeugung über sogenannte Balkonkraftwerke erfolgt, einen Balkon haben muss man natürlich nicht. Auch auf dem Carport, der Garage, dem Garten- oder Wohnhaus und sogar auf dem Rasen können die Anlagen installiert werden. Der Name verdeutlicht lediglich den geringen Aufwand und Platzbedarf, denn eben ein kleiner Balkon, etwa in einer Mietwohnung, würde schon ausreichen, um eine solche Anlage nutzen zu können. Mieter sollten allerdings vorab ihren Vermieter fragen oder in den Mietvertrag schauen, ob der Aufbau erlaubt ist.

Verkauf und Beratung aus einer Hand

Anders als bei den großen PV-Anlagen, die man immer öfter auf den Dächern vielerlei Gebäude sieht, sind Balkonkraftwerke doch eher vergleichsweise klein. Dennoch steigen auch hier die Absatzzahlen, momentan sind auch die Preise am Markt noch recht niedrig, was hauptsächlich auf Überkapazitäten in europäischen Lagern zurückzuführen sei, berichtet Sudermann. „Wir verkaufen selbst direkt von unserem eigenen Lager in Stadtoldendorf, die Anlagen können oftmals schon kurz nach der Bestellung abgeholt werden“, so Sudermann. Im Vergleich zu Baumarkt- oder Discounterprodukten, bei denen es oftmals keine fundierte Beratung gibt, will Sudermann seine Kunden bei allen Fragen zur Seite stehen. „Wir stehen gerne Rede und Antwort und helfen auch bei der Auswahl der richtigen Produkte und sogar bei der Installation, sofern nötig“, erklärt der Geschäftsinhaber. „Wir garantieren auch, dass alle Komponenten zu 100 % zusammenpassen“. Viele Hersteller bieten zudem lange Garantiezeiten, 25 Jahre auf die PV-Module sind keine Seltenheit.

Balkonkraftwerke können, wie auch große PV-Anlagen, mit (Mikro-)Batteriespeichern kombiniert werden. Dann ist es sogar möglich, dass der einmal erzeugte Strom auch später noch genutzt werden kann. Für Abnehmer, die eher dann vermehrt Strom benötigen, wenn die Sonne weg ist, durchaus eine Alternative, auch wenn dadurch natürlich die Investitionskosten (und damit die Amortisationsdauer) noch einmal spürbar steigen. In jedem Fall kann der selbst erzeugte Strom direkt über eine App bequem mit dem Handy verfolgt werden, so zumindest an den Anlagen, die Sudermann mit seinem Unternehmen zusammengestellt hat.

Balkonkraftwerk rechnet sich meist schon nach drei Jahren

Wer selbst Strom produziert, braucht diesen Anteil nicht mehr vom Stromlieferanten einzukaufen. Nebenbei ist der selbst erzeugte Strom auch klimafreundlich und damit gut für die Umwelt. So weit, so gut. Doch die Anschaffung eines Balkonkraftwerkes kostet natürlich auch Geld - wie lange dauert es da, bis sich der Kauf rechnet? „Das pauschal zu sagen ist schwierig, da der richtige Aufbau und die Anzahl der Sonnenstunden im Jahr natürlich großen Einfluss haben“, erklärt Sudermann, aber „im besten Fall lassen sich mit zwei Modulen pro Jahr ca. 800 bis 1.200 Kilowattstunden Strom produzieren“, rechnet er vor. Bei einem Strompreis von 35 Cent/kWh sind das zwischen 280 und 420 Euro pro Jahr. Damit ist die Anschaffung schon nach gut zwei bis drei Jahren in der Regel gegenfinanziert.

Wer auch nur ein wenig Platz übrig hat und die Anschaffung ab wenigen hundert Euro nicht scheut, der kann von zu Hause aus auch im kleinen Rahmen Teil der Energiewende werden und umweltfreundlichen Strom aus Sonnenlicht selbst produzieren. Mit einem passenden Balkonkraftwerk und etwas handwerklichem Geschick gelingt die Installation auch für Ungeübte meist innerhalb weniger Stunden.

Fotos: Sudermann

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