Allersheim/Marsberg (zir). Die Nachricht, die die rund 30 Mitarbeiter der Brauerei Allersheim heute Morgen erreichte, war für manch einer sicherlich ein Schock: In den nächsten sechs bis acht Monaten schließt die Produktion am Standort Allersheim ihre Pforten und verlagert sie nach Marsberg. Eine Fusion der Stolberg’schen Brauerei Westheim GmbH und der Brauerei Allersheim war für die Geschäftsführer Dirk Brüninghaus, Moritz Freiherr von Twickel und dem Mehrheitsgesellschafter der Brauerei Allersheim Alexander Fitz der beste Ausweg. „Die jetzige wirtschaftliche Situation ist für die Brauerei Allersheim nicht mehr zu stemmen. Die hohen Energie- und Materialbeschaffungskosten haben uns dazu gezwungen einen anderen Ausweg finden zu müssen“, so Fitz. Rund 6 Millionen Euro hätte die Brauerei Allersheim investieren müssen, um den Standort erhalten zu können. „Viele Maschinen sind bereits mehrere Jahre alt und haben dementsprechend einen hohen Energieverbrauch. Es gab bereits Investitionspläne, aber schon während der Pandemie wurde uns bewusst, dass wir diese nicht gänzlich umsetzen werden können“. 

Umso erfreulicher ist es, mit der Brauerei aus Marsberg einen starken Geschäftspartner gefunden zu haben, damit die Marke Allersheimer weitergeführt werden kann. Aus der Fusion versprechen sich Brüninghaus, Fitz und von Twickel nicht nur eine Stärkung in der Marktposition, sondern auch eine Fortführung der traditionsreichen Braukunst beider Unternehmen. So bleiben die Marken wie Allersheimer, Arolser, Caluna und auch Corveyer weiterhin erhalten. „Allersheimer wird in unserer Region weiterhin ein Aushängeschild bleiben und sogar noch präsenter werden, denn mit der Verlagerung der Produktion nach Marsberg bieten sich uns neue Optionen“, so Brüninghaus, der selbst die Geschäftsführung im Marketing und Vertrieb übernehmen wird. Diese soll am Standort Allersheim mitsamt der Logistik erhalten bleiben. „Für den Standort Holzminden ist das eine harte, aber leider unumgängliche Entscheidung. Sie ermöglicht den langfristigen Erhalt der Marken und der Arbeitsplätze. Das wäre anders nicht möglich gewesen“, so Brüninghaus. Was mit den darauffolgenden geschlossenen Immobilien geschehen soll, ist noch unklar.

Am Standort Marsberg werden die Gesellschafter Fitz und von Twickel in modernste Technik investieren, um den Verbund auf den beiden Heimatmärkten noch zielgerichteter zu positionieren. „Die positiven Auswirkungen dieser Zusammenführung werden nicht nur den Brauereien selbst zugutekommen. Unsere Kunden – Freunde der regionalen Braukunst – finden weiter ihre Lieblingsbiere in den Supermarktregalen und bei den Volksfesten in ihrer Region“, sagt Alexander Fitz.

„Was die rund 28 Mitarbeiter betrifft: Jeder von ihnen hat ein Angebot der Übernahme unter gleichbleibenden Konditionen erhalten“, so von Twickel. Auch wenn manche dafür nach Marsberg pendeln müssten, so solle man das als eine Chance für sich betrachten. Mit einer Einrichtung eines Shuttles möchte man den Mitarbeitenden entgegenkommen. „Wir wissen, dass die Mitarbeitenden der Brauerei Allersheim ihr Herzblut in das Unternehmen gesteckt haben. Daher möchten wir sie nach Westheim einladen, um die Brauerei sowie auch die Mitarbeitenden dort näher kennenzulernen zu können“.

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