Hohenbüchen (red). Mit einem Festakt hat der TSV Stern Hohenbüchen sein großes Jahrhundert-Jubiläum gefeiert. Dabei waren sich Landtagsvizepräsidentin Sabine Tippelt und der Präsident des Landessportbundes Niedersachsen, André Kwiatkowski, einig: 100 Jahre sind der Beweis dafür, was möglich ist, wenn Menschen ihre Zeit, ihre Kraft und ihr Herzblut in den Dienst der Gemeinschaft stellen.
„Wenn ein Verein 100 Jahre alt wird, dann kann man sagen: Das ist wirklich kein Sprint – das ist ein Marathon. Und den haben Sie, der TSV Stern Hohenbüchen, mit Bravour absolviert“, sagte Kwiatkowski. „Sie können stolz sein auf Ihren Stern. Ein Verein, der seit 100 Jahren leuchtet und hoffentlich noch lange weiterstrahlt.“ Gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Kreissportbundes Holzminden, Bernd Wiesendorf, überreichte der LSB-Präsident dem Vereinsvorsitzenden Tim Gerber und der zweiten Vorsitzenden Peggy Vorat zum 100-jährigen Bestehen des Sportvereins die Heinrich-Hünecke-Plakette.
Sabine Tippelt, die gemeinsam mit ihrer Landtagskollegin Andrea Prell vom Nachbarwahlkreis Leinebergland/Hildesheim, nach Hohenbüchen gekommen war, bezeichnete das Jubiläum als einen Meilenstein, der für gelebte Gemeinschaft, für sportliche Leidenschaft und für Engagement stehe. „Ein Verein lebt nicht von allein – er lebt von den Menschen, die ihn tragen. Dabei möchte ich besonders einen Menschen hervorheben, der den TSV in herausragender Weise geprägt hat: Walter Siegert.“ 75 Jahre lang habe er „seinen“ TSV Stern begleitet – als Mitglied, als Spartenleiter Tischtennis, als Schriftführer, als zweiter Vorsitzender und schließlich von 1971 bis 1998 als erster Vorsitzender. Auch danach blieb er dem Verein als Ehrenvorsitzender eng verbunden. „Sein Wirken im TSV, im Kreissportbund Holzminden und im Niedersächsischen Fußballverband hat den Breitensport in unserer Region entscheidend geprägt. Er verkörperte, was Ehrenamt bedeutet: Verantwortung übernehmen, Gemeinschaft stiften, Zukunft gestalten. Walter Siegert war weit mehr als ein Funktionsträger. Er war Herz und Motor dieses Vereins – ein Vorbild, dessen Engagement weit über die Vereinsgrenzen hinaus spürbar bleibt.“
TSV-Vorsitzender Tim Gerber blickte in die Geschichte zurück und erinnerte an das Gründungsjahr 1925, als sich „13 junge Burschen aus Hohenbüchen aufmachten, um ihren Traum von einer eigenen Fußballmannschaft, einem eigenen Verein zu verwirklichen.“ Zunächst auf die Kooperation mit Grünenplan angewiesen, brachte der als „Wunder von Bern“ in die Sportgeschichte eingegangene WM-Sieg der deutschen Fußballnationalmannschaft neuen Auftrieb. „So erlebte der Sport auch in Hohenbüchen einen neuen Aufschwung. Ein eigener Fußballplatz wurde angelegt und ein paar Jahre danach ein Vereinsheim in Eigenleistung errichtet und wenig später noch erweitert.“ Die Führung des Vereins war von großer Kontinuität geprägt: Nur drei erste Vorsitzende, August Hartmann, Walter Siegert und Achim Rüger, führten den Verein von 1955 bis 2018.
Dann begann eine schwierige Zeit für den Verein, denn es fand sich kein neuer Vorsitzender. Dagmar Denecke als zweite Vorsitzende, Bernd Holec als Kassenwart und Joachim Funke als Spartenleiter Tischtennis und als kommissarischer Schriftführer haben den TSV Stern aber weitergeführt. Mit dem neuen Vorstand blickt der Verein nun wieder optimistisch in die Zukunft, so äußerte Tim Gerber eine klare Vision: „Wir wollen sehen, dass wir vielleicht auch Gäste von außerhalb dazu animieren können, uns in Hohenbüchen zu besuchen und unsere schönen Sportanlagen zu nutzen. Wir haben ja nicht nur den Sportplatz, sondern auch das Hilsbad und unseren ebenfalls idyllischen Jugendzeltplatz.“
Seinen Dank für die großartige Unterstützung richtete er an die Vereinsvorstände des Ortes und ganz besonders an den Bürgermeister des Fleckens Delligsen, Stephan Willudda. Mit einer leckeren Spezialität, der original „Hohenbüchner Hacke“, einem Hackbraten mit Kraut im Krustenbrötchen, wurde dann der gesellige Teil des Jubiläumsfestes eröffnet.
Foto: Kreissportbund Holzminden