Brakel (red) Die Überraschung war gelungen: Kaum hatte Reiner Stuhldreyer, Vorsitzendes des Kreissportbundes Höxter, die Mitgliederversammlung in der Aula der Gesamtschule Brakel eröffnet, bat die Vorsitzende Ingrid Knetsch vom Ostwestfälischen Turngau (OWTG) ums Wort. Sie überreichte dem völlig perplexen KSB-Chef die höchste Auszeichnung des OWTG, die Ehrenplakette mit Urkunde für seine ehrenamtlichen Verdienste im Turnsport. Danach nahm die Versammlung mit ihren Tätigkeits-, Kassenberichten und Wahlen den satzungsmäßigen Verlauf.

KSB-Geschäftsführer Thorsten Schiller feixte: „Der ganze Vorstand außer Reiner wusste Bescheid und hat dicht gehalten!“ In ihrer Laudatio ließ Ingrid Knetsch den Lebenslauf des Sport- und Biologielehrers Revue passieren. „Gebürtig aus Warburg packte Reiner schon als Jugendlicher beim ESV und beim TV Warburg als Übungsleiter im Turnen und Judo mit an. Das führte sich fort am Gymnasium Marianum und bei der Bundeswehr (Judo-Jugendtrainer).“ Während des Studiums und des Referendariats kam Volleyball dazu. Knetsch weiter: „Reiner war an drei Gymnasien tätig und kümmerte sich immer außerhalb des Berufs um die sportliche Aus- und Fortbildung junger Leute; hauptsächlich weiterhin im Judo. Am Gymnasium St. Xaver in Bad Driburg ging Reiner zum ersten Mal die Wände hoch und bekam Spaß am Klettersport, was bis heute geblieben ist.“ So wurde man natürlich auch auf Kreis- und Regierungsbezirksebene auf Reiner Stuhldreyer aufmerksam; als Schulsportbeauftragter und im Ausschuss für den Schulsport Kreis Höxter war sein Rat gern gehört.

Ein weiterer außerparlamentarischer Punkt der Versammlung war die Aufnahme des KSB Höxter in das Qualitätsbündnis gegen sexuelle und interpersonelle Gewalt in OWL. Josephine Rohmann von der Koordinierungsstelle OWL überbrachte nach ausführlicher Prüfung aller Voraussetzungen das entsprechende Zertifikat in Form eines Schildes für die KSB-Geschäftsstelle. Nach der Eröffnung der Veranstaltung gedachten die Anwesenden in einer stillen Minute dem im August verstorbenen früheren Sportabzeichenbeauftragten Manfred Menzel, der über dreißig Jahre dem Vorstand angehört hatte. Der anwesende Bundestagsabgeordnete Christian Haase überbrachte die besten Grüße an die Versammlung.

Im weiteren Verlauf spulte sich ohne große Verzögerungen oder Aussprachen die auf eine große Leinwand projizierten Berichte aus den einzelnen Ressorts des Vorstandes ab. Bemerkenswert ist die Zahl der in 2022 verliehenen 2.200 Sportabzeichen, die mit etwa 4.000 Euro aus Mitteln des KSB und der Sparkassen-Stiftung belohnt wurden. Landesweit gesehen ist der Kreis Höxter mit diesem Ergebnis auf Platz 5 vorgerückt.

Nach der problemlosen Entlastung des Vorstandes auf Antrag der Kassenprüfer waltete Lothar Michels einmal mehr seines Amtes als Wahlleiter für den Vorstand. Die Versammlung der etwa sechzig Vereinsvertreter sprach dem bisherigen Vorsitzenden Reiner Stuhldreyer einstimmig das Vertrauen für die nächste Wahlperiode aus. Ebenso einstimmig wählte man die bisherigen Stellvertreter Ludger Spiegelberg und Nadine Deppe sowie Mareen Heidemann als Kassiererin, Rudi Haake als Qualifizierungs- und Hermann Nutt als Sportabzeichenbeauftragten sowie Winfried Gawandtka als Medienreferenten wieder. Der bisherige zweite Vorsitzende Johannes Reineke verzichtete auf eine Wiederwahl, dafür wurde Michael Werner, vielen noch als leitenden Mitarbeiter der Kreisverwaltung Höxter bekannt, mit dem Ressort „Vereins- und Geschäftsführung“ betraut. Zu neuen Kassenprüfern wählte die Versammlung Andreas Pieres (TuS Lüchtringen) und Britta Hübner (TV Steinheim). Bis zum kommenden Frühjahr wird sich eine jetzt eingerichtete Kommission aus Vereinsvertretern mit der Frage eines angemessenen Mitgliedsbeitrages befassen.

Foto: KSB