Landkreis Holzminden (fba). Angelika Machinek wuchs in Eschershausen auf und besuchte die Realschule in ihrer Heimatstadt. Mit erst 14 Jahren begann sie mit dem Segelfliegen auf dem Segelfluggelände auf dem Ith und legte 1973 die Luftfahrerscheinprüfung ab. Nach dem Erwerb dieses Scheines betätigte sie sich als Jugendleiterin bei ihrem Luftsportverein Eschershausen. 1979 erwarb sie die Kunstflugberechtigung und 1980 die Fluglehrerprüfung, die sie berechtigte Segelflug, Motorflug, Ultraleichtflug und Ballonfahrt auszuüben. Ihre große Leidenschaft war und blieb das Segelfliegen. Schon mit jungen Jahren setzte sie sich für die Deutschen Segelflugmeisterschaften der Frauen ein. Später wurde sie Sprecherin der Segelflug-Nationalmannschaft, wurde fünf Mal deutsche Meisterin und errang mehrere Medaillen bei Europa- und Weltmeisterschaften. Sie stellte sogar einen Geschwindigkeitsweltrekord im Segelfliegen in Namibia auf. Die FIA als höchste internationale Luftsportorganisation würdigte sie mit einer der höchsten Auszeichnungen im Luftsport, der „Pelagia Majewska Gliding Medal“ für Weltbestleistungen im Segelfliegen für Frauen. Zusätzlich engagierte sie sich als Sachverständige im Prüfungsrat in Hessen, war Referentin für den Leistungssport der Deutschen Segelflugkommission, Vorsitzende des Fachausschusses Spitzensport und Vertreterin der deutschen Interessen bei der Internationalen Segelflugkommission. 

Viel zu früh endete ihr so erfolgreiches sportliche Leben mit 49 Jahren bei einem Absturz mit einem Ultraleichtflugzeug in der Nähe von Echzell an der A 45. Mit dem allzu frühen Tod von Angelika Machnik hat die internationale und nationale Segelflugwelt eine ihrer größten und erfolgreichsten Frauen und Sportlerin verloren, die eine Riesenlücke hinterlassen hat. Ihre Heimatstadt Eschershausen hat mit dem frühen Ableben ihre bekannteste und erfolgreichste Sportlerin aller Zeiten verloren. Insbesondere im Kreis ihrer früheren Kameradinnen und Kameraden des Segelflugvereins, dem LSV Eschershausen, wird sie für immer in ihren Herzen und Erinnerungen bleiben. Angelika war eine einzigartige Vorzeigesportlerin, die Eschershausen bundes- und weltweit bekannt gemacht hat. Auch die Stadt Eschershausen ist ihrer ehemaligen Segelflugsportlerin zu großem Dank verpflichtet und widmete ihr vor einigen Jahren auf dem Ith eine Straße mit dem Namen „Angelia-Machinek-Weg“, um sie stets in unserer Erinnerung zu gehalten. Ihre Schwester Dorothea Knödler-Bunte zitierte einen Satz ihrer Schwester: „Ein grenzenloses Glück, die Welt von oben sehen zu dürfen.“ Leider wurde Angelika dieses Glück zu früh genommen, ihren Lieblingssport weiter auszuüben. 

Ihr ehemaliger Mitschüler und Klassenkamerad sowie stellvertretende Bürgermeister der Stadt Eschershausen 

Friedhelm Bandke

 

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