Einbeck (red). Die diesjährige Mitgliederversammlung des Weserbergland Tourismus e.V. am 5. Dezember 2025 im PS.SPEICHER in Einbeck bot weit mehr als Routine. Zwischen Rückblick, Analyse und Zukunftsvisionen zeigte sich eine Region, die ihr Profil schärft und selbstbewusst an ihrer touristischen Weiterentwicklung arbeitet. Zahlreiche Projekte, aktuelle Kennzahlen und erste Einblicke in die Fortschreibung des Tourismuskonzeptes machten deutlich, dass das Weserbergland auf einem klaren Kurs unterwegs ist.
Tourismuszahlen 2024 und 2025 zeigen stabile Entwicklung
Kaum eine Branche ist so schwankungsanfällig wie der Tourismus. Umso bemerkenswerter ist es, dass sich das Weserbergland 2024 trotz leichter Rückgänge stabil präsentiert: 797.902 Gästeankünfte und 2.573.782 Übernachtungen stehen für eine konstante Nachfrage. Die Aufenthaltsdauer blieb mit 3,2 Tagen nahezu unverändert.
Auch 2025 liefert ein differenziertes, aber insgesamt positives Bild: Der August verzeichnete deutliche Zuwächse bei Ankünften und Übernachtungen, und die Zahlen von Januar bis August blieben weitgehend konstant. Zugleich zeigt der Blick auf die vergangenen zehn Jahre, wie stark sich die Angebotsstruktur verändert hat – rund 19 Prozent weniger geöffnete Beherbergungsbetriebe bedeuten neue Herausforderungen, aber auch Chancen für moderne, hochwertige Angebote. Die Zuversicht bleibt: Das Vorjahresniveau scheint erreichbar.
Kampagnen steigern Sichtbarkeit der Region
Viel Bewegung gab es im Marketing. Das Weserbergland setzte 2025 verstärkt auf mobile und digitale Präsenz: Werbefahrräder in Bremen und Bremerhaven, großflächige City-Kampagnen in NRW und zielgerichtete Rad- und Wanderkampagnen auf Komoot sorgten für hohe Aufmerksamkeit und direkte Zielgruppenansprache.
Auf Messen wie der CMT Stuttgart, der ABF Hannover, der OutdoorWelt Köln und der ITB Berlin nutzte die Region die Gelegenheit, mit Partnern und Influencern in den Austausch zu gehen. Der Erfolg zeigt sich schwarz auf weiß: Der Weser-Radweg erreichte Platz 2 beim „Bike&Travel“-Award 2025 und geht auch 2026 wieder ins Rennen – ebenso wie die Region beim trekking-Award.
Für digitale Reichweite sorgten Jubiläumsaktionen zu „10 Jahre Historisches Weserbergland“, darunter eine digitale Reise, ein Gewinnspiel und ein Instawalk in Bad Pyrmont. Ergänzende Social-Media-Formate wie „Bettgeflüster im Weserbergland“ und „Sommerferientipps“ rundeten die Kampagnen ab.
Fortschreibung des Tourismuskonzeptes: klare Mission erarbeitet
Wie das Weserbergland künftig auftreten möchte, skizzierte Geschäftsführer Cornelius Obier von PROJECT M GmbH. Er zeigte auf, dass die Region über enormes kulturelles, landschaftliches und aktivtouristisches Potenzial verfügt – gleichzeitig aber vor struktureller Zersplitterung, schwacher Markenprofilierung und Modernisierungsbedarf steht.
Eine erste formulierte Mission verdeutlicht den Anspruch: „Wir schaffen gemeinsam Werte für Menschen, Orte und Erlebnisse. Das Weserbergland macht sein einzigartiges Potenzial sichtbar und spürbar – als Lebensraum voller Geschichten, Begegnungen und Bewegung.“ Die konkreten Handlungsfelder sollen bis Frühjahr 2026 vorliegen.
Regionale Bedeutung und neue Impulse
Michael Schünemann, Landrat des Landkreises Holzminden und Vorsitzender des Weserbergland Tourismus e. V., unterstrich die Rolle des Tourismus als Motor für Innovation, Beschäftigung und Wertschöpfung. Geschäftsführerin Petra Wegener machte zugleich deutlich, dass die künftige Entwicklung der Region stärker auf eine klare, wiedererkennbare Marke setzen soll.
Vorstandswahlen bestätigen Führung und bringen neue Impulse
Die Mitgliederversammlung bestätigte Daniel Hartmann, Bürgermeister der Stadt Höxter, erneut im Vorstand. Neu im Gremium ist Martin Brünig, Dezernent im Landkreis Northeim. Beide sollen in den kommenden Jahren wichtige Impulse für die strategische Weiterentwicklung einbringen.

Fotos: Dybill GmbH, Weserbergland Tourismus e.V.