Holzminden (msp). Gelb, fröhlich, schwimmstark: Am Samstag, 13. September, war die Weser in Holzminden wieder fest in Entenhand. Genauer gesagt: in 3860 kleinen, nummerierten Quietscheenten, die beim traditionellen Entenrennen des Rotary-Clubs Holzminden ins Wasser gingen.
Doch so verspielt das Ganze auch aussieht – dahinter steckt, vor allem in diesem Jahr, auch eine Mission, die Rotary-Präsident Reinhard Nowak besonders am Herzen liegt: „Enten können von Geburt an schwimmen, Kinder müssen es erst lernen.“ Immer mehr Kinder können nicht sicher schwimmen, Unfälle häufen sich. Genau hier setzt der Erlös der Veranstaltung an. Die Spenden fließen nicht nur an die lokalen Tafeln und Tische in Holzminden und Höxter, das Frauenhaus und weiteren Vereinen, sondern vor allem an die DLRG-Ortsgruppe Holzminden und die Wasserfreunde Holzminden. Die Vorsitzende der Wasserfreunde,Anja Gaede, freute sich riesig: „Wir können damit Seepferdchenkurse finanzieren – vor allem Schwimmnudeln und Fortbildungen für unsere Übungsleiter.“
Grenzen überqueren – auch mit Entenflügeln
Das Thema „Grenzen aufbrechen“ zog sich durch die Veranstaltung. So wurden Tickets sowohl in Holzminden als auch in Höxter verkauft und auch beim wichtigen Entenbekleben im Vorfeld gab es Unterstützung von der anderen Weserseite. Passend dazu schwamm im Wettbewerb der Schmuckenten ein ganz besonderes Exemplar: Auf den Flügeln trug sie die Stadtwappen beider Städte, über dem Schwänzchen verlief verbindend die Weser. Zwar verpasste sie das Siegertreppchen, aber Bürgermeister Christian Belke war so begeistert, dass er kurzerhand einen Ehrenpreis ausrief. Gemeinsam mit Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann spendete er 50 Euro an den kreativen Kopf hinter dieser besonderen Ente.
Sonne zum Startschuss
Noch beim Aufbau nieselte es, doch pünktlich zum Start des ersten Rennens „Klein gegen Groß“ brach die Sonne durch. Zehn Kinder traten gegen zehn Erwachsene an – ein Kopf-an-Kopf-Rennen bis zur Ziellinie. Am Ende jubelte der kleine Elia: Seine Ente Nummer 9 machte das Rennen.
Auch beim Kinderrennen, bei dem 125 Enten aus einer Badewanne in die Weser gelassen wurden, war die Spannung groß. Die drei Erstplatzierten erhielten Gutscheine der Werbegemeinschaft Holzminden im Wert von 50, 75 und 100 Euro. Doch eigentlich gab es nur Gewinner: Alle Kinder bekamen Rotary-Turnbeutel mit Wasserball, Frisbee, Jo-Jo, Pustefix, Stiften und einer süßen Überraschung.
Das große Finale von der Brücke
Das Highlight des Tages war wie immer das Hauptrennen. Knapp 4000 Enten plumpsten gleichzeitig von der Weserbrücke ins Wasser – ein gelbes Spektakel, überwacht per Drohne vom THW. Damit keine Ente verloren ging, sammelten fleißige Helfer die Tiere am Ziel mit Wäschekörben wieder ein.
Die Preise konnten sich sehen lassen: Ein Fahrrad im Wert von 4.500 Euro ging an den Erstplatzierten, Platz 2 sicherte sich einen Reisegutschein über 1.000 Euro, und für die Plätze 3 bis 5 gab es Gutscheine für Elektrogeräte. Wer wissen will, ob die eigene Ente ins Ziel geschnattert ist, findet alle Gewinner auf der Rotary-Website.
Quaken, Schlemmen, Spenden
Neben dem Wettkampf kam auch das leibliche Wohl nicht zu kurz: Mit Kaffee, Brezeln, Bockwurst und Rotary-Waffeln waren die Zuschauer bestens versorgt.
Am Ende war es eine rundum gelungene Mittagsveranstaltung: viele glückliche Kinder, engagierte Helfer, strahlende Gewinner – und eine Weser, die für ein paar Stunden ganz im Zeichen der guten Sache glänzte.
Fotos: Madeline Sprock