Hellental (red). „Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?“ lautet das Schwerpunktthema des diesjährigen Tags des offenen Denkmals®. Das Kulturevent wird bundesweit von der Deutschen Stiftung Denkmalschutz koordiniert und zeigt am Sonntag, 14. September 2025, die Vielschichtigkeit von Denkmalen. Dabei steht die Frage im Mittelpunkt, was ein Denkmal wert ist und was es wertvoll macht – nämlich die Vielfalt aus Materialien, Historie, Handwerk und Blickwinkeln.
Anlässlich des 50. Jubiläums des Europäischen Denkmalschutzjahres wurde die Imagekampagne „MehrWert“ der Vereinigung der Denkmalfachämter ins Leben gerufen. Denn ein Denkmal zeigt als „MehrWert“, dass hier ein Wert steht, hier Wissen gespeichert ist – und wir aus der Vergangenheit für die Zukunft lernen können. Nicht immer ist uns bewusst: Denkmale sind menschengemachte Werte, speichern Wissen und zeigen Lebensspuren – und spielen damit in unserem Alltag eine wichtige Rolle. Dennoch sind in der Denkmallandschaft Bedrohungen und Verluste zu verzeichnen.
Historisches Museum Hellental lädt zum Aktionstag ein
Der Heimat- und Geschichtsverein für Heinade-Hellental-Merxhausen e. V. nimmt seit 17 Jahren jährlich am Tag des offenen Denkmals® teil. Das Historische Museum Hellental lädt am Sonntag, 14. September 2025, von 12 bis 17 Uhr dazu ein, an zwei historischen Stätten in Hellental die regionalen Lebens- und Wohnumstände sowie die Alltagsarbeit vergangener Zeiten zu erkunden.
Das Gemeinde-Backhaus
Im Landkreis Holzminden ist das zentrale Gemeinde-Backhaus in Hellental aus dem frühen 19. Jahrhundert ein wertvolles, unersetzliches Zeitzeugnis der Regionalgeschichte des nördlichen Sollings. Zugleich ist das Dorfbackhaus eine bis heute sichtbare Kulturspur des Herzogs Carl I. von Braunschweig-Wolfenbüttel (reg. 1735–1780) mit seiner Verordnung von 1744 zur „ansehnlichen Holz-Ersparung“ im damaligen Weserdistrikt. Das schlichte Fachwerkgebäude mit seinem großen historischen Holzbackofen wurde als Dreizug-Ofenanlage funktionsfähig saniert, um das traditionelle Backen von Steinofenbroten wieder zu ermöglichen.
Das Gebäudeensemble Sollinghaus
Ein zweites Zeugnis der kulturellen Entwicklung in der Sollingregion ist das Gebäudeensemble „Sollinghaus“, bestehend aus Haupthaus, Wirtschaftsgebäude, Stallgebäude und Innenhof. Es spiegelt ein wertvolles architektonisches Erbe des Bergdorfes Hellental wider. In typischer Holzarchitektur des Jahres 1884 errichtet, ist das zweigeschossige Fachwerkhaus zum Wohnen und Wirtschaften ein erhaltenswertes Zeugnis dorfgeschichtlicher Sachkultur. Das halbmassiv errichtete „Sollinghaus“ gehört zur späteren Phase der regionalen, nicht bäuerlichen Sonderform des Fachwerkhauses im Solling. Besonders interessant sind für Besucher der Getränkekeller und das große Dachgeschoss.
Foto: Klaus A.E: Weber