Holzminden (red). Die Außenstelle Holzminden des Weissen Ring e. V. Niedersachsen und die Stiftung Opferhilfe Niedersachsen haben eine neue landesweite Kooperation geschlossen. Am Dienstag, 15. April, wurde diese im Rahmen eines Austauschgesprächs mit der Polizei Holzminden vorgestellt. Ziel der Zusammenarbeit ist es, die Netzwerke und Schnittstellen beider Organisationen zu stärken, um Opfer von Straftaten künftig noch besser zu unterstützen.
Starke Partner mit unterschiedlichen Ansätzen
„Die Bedürfnisse der Opfer von Straftaten müssen im Mittelpunkt unserer Arbeit stehen“, betonte Werner Friedrich, Außenstellenleiter des Weissen Rings für den Landkreis Holzminden. Gemeinsam mit Bea Hofmayer von der Stiftung Opferhilfe Niedersachsen (Büro Hildesheim) stellte er die jeweiligen Kompetenzen vor. Während der Weisse Ring auf ein flächendeckendes, niedrigschwelliges Hilfsangebot durch ehrenamtliche Helfer mit Bezug zur Justiz oder Polizei setzt, arbeitet die Stiftung mit hauptamtlichen Fachkräften aus der Sozialen Arbeit. Sie hat sich unter anderem auf die psychosoziale Prozessbegleitung spezialisiert.
Vielfältige Hilfsangebote für Betroffene
Beide Organisationen bieten umfassende Beratungs- und Unterstützungsleistungen an: von Informationen zum Ablauf von Strafverfahren über Hilfe bei Entschädigungsansprüchen bis hin zur Zeugenbegleitung und psychosozialer Unterstützung. Die Polizei spielt dabei eine zentrale Vermittlungsrolle. „Unsere Beamtinnen und Beamten kennen die Hilfsangebote und bringen Betroffene zielgerichtet mit den richtigen Ansprechpartnern in Kontakt“, erklärte Christian Rusniok, Präventionsbeauftragter der Polizei Holzminden.
Darüber hinaus können sich Opfer auch selbst an die Einrichtungen wenden – per Internet, über mehrsprachige Flyer mit QR-Codes oder mit einem Einverständnis zur Kontaktaufnahme über die Polizei.
Besserer Zugang zu Hilfe – auch in Zukunft
Marc-Dennis Pülm, Leiter des Polizeikommissariats Holzminden, begrüßt die neue Kooperation: „Ein wichtiges Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, den Zugang zu den Opferhilfsorganisationen zu erleichtern. Betroffene sollen sich nicht alleingelassen fühlen, sondern frühzeitig passende Unterstützung finden.“
Die Gesprächsrunde endete mit einem gemeinsamen Appell: „In der öffentlichen Wahrnehmung stehen häufig die Täter im Fokus. Doch die Opfer tragen die Folgen oft ein Leben lang. Es ist unsere Verantwortung, ihnen die notwendige Hilfe und Aufmerksamkeit zukommen zu lassen.“
Hintergrund: Die Organisationen im Überblick
Weisser Ring:
Die Weisser Ring Stiftung wurde 2012 gegründet und ergänzt die Arbeit des Weisser Ring e.V., der sich seit über 40 Jahren für Kriminalitätsopfer einsetzt. In den Landkreisen Holzminden und Hameln-Pyrmont bieten Außenstellen schnelle und unbürokratische Hilfe. Die Stiftung finanziert ihre Arbeit nachhaltig aus Kapitalerträgen. weisser-ring.de
Stiftung Opferhilfe Niedersachsen:
Seit 2001 bietet die Stiftung flächendeckende Beratung für Opfer von Straftaten in Niedersachsen an. In elf Büros unterstützen rund 30 Fachkräfte jährlich tausende Betroffene – von der Erstberatung bis zur Prozessbegleitung. Für den Landkreis Holzminden ist das Büro in Hildesheim zuständig. opferhilfe.niedersachsen.de
Foto: Polizei Holzminden