Golmbach/Rühle (red). In der Rühler Schweiz lockt die Kirschblüte, auf den Wiesen stehen Schlüsselblumen in voller Pracht, und auch der Wald zeigt sich langsam wieder in sattem Grün – der Frühling ist da. Mit ihm erwachen zahlreiche Insekten zum Leben, die als Bestäuber und Schädlingsvertilger unverzichtbar für das ökologische Gleichgewicht sind. Neben Honigbienen, Wildbienen und Hummeln zählen auch Wespen und Hornissen zu den wichtigen Helfern in der Natur.
Gerade Wespen genießen einen schlechten Ruf – zu Unrecht, wie der Landkreis Holzminden betont. Denn Wespen erfüllen eine wichtige Funktion: Sie bestäuben Pflanzen und füttern ihre Brut mit einer Vielzahl lästiger Insekten wie Fliegen oder Blattläusen. In den kommenden Wochen sind vermehrt Wespenköniginnen auf der Suche nach geeigneten Nistplätzen zu beobachten. Dabei ist ein friedliches Miteinander in der Regel gut möglich, wenn Menschen Abstand halten und ruhig bleiben – denn Wespen greifen nur bei Bedrohung an.
Nestbau beginnt – jetzt aufmerksam sein
Der Nestbau erfolgt im Frühjahr. Nur die jungen Königinnen überwintern und suchen sich im neuen Jahr einen Standort für ihr Nest – das alte wird nicht wiederverwendet. Daher ist es sinnvoll, potenzielle Nistplätze wie Rollladenkästen jetzt regelmäßig zu nutzen oder vorsorglich mit Klebeband oder Gittern zu verschließen – vorausgesetzt, es befindet sich noch kein bewohntes Nest darin.
Alternativ können Basilikum- oder Tomatenpflanzen helfen, da Wespen deren Geruch meiden. Ist bereits ein Nest entstanden, lässt sich mit Maßnahmen wie Fliegengittern oder Flugumlenkungen häufig ein Zusammenleben ermöglichen. In Ausnahmefällen kann eine Umsiedlung sinnvoll sein.
Insektengifte sind verboten
Der Einsatz von Insektengiften ist gesetzlich nicht erlaubt und stellt zudem eine Gesundheitsgefahr dar. Wespen- und Hornissenstiche sind – anders als oft angenommen – für gesunde Menschen meist harmlos. Lediglich für Allergiker und bei Stichen im Mundraum besteht eine ernste Gefahr.
Weitere Informationen
Nähere Informationen zum Wespenschutz sind unter www.landkreis-holzminden.de/artenschutz zu finden. Fragen zu Wespen, Hummeln oder Bienen beantwortet die Untere Naturschutzbehörde des Landkreises Holzminden. Ehrenamtliche Wespenberater vermitteln Stefanie Beyer (Tel. 05531 / 707 740) und Tjorben Eggers (Tel. 05531 / 707 435) oder per E-Mail an
Foto: Stefanie Beyer / Landkreis Holzminden