Höxter (red). Der Glasfaserausbau in Höxter sorgt zunehmend für Ärger und Frustration. Trotz wichtiger Fortschritte in einigen Ortschaften hinterlassen die Bauarbeiten vielerorts ein Bild des Chaos: unvollständig wiederhergestellte Gehwege, Stolperfallen und optische Beeinträchtigungen wie ein Flickenteppich aus Pflaster und Asphalt prägen das Stadtbild. Bürgermeister Daniel Hartmann fordert von den ausführenden Firmen dringend mehr Sorgfalt und Transparenz.
„Die Bürgerinnen und Bürger von Höxter beweisen Geduld und Verständnis – mehr, als man eigentlich erwarten kann. Aber jetzt ist das Maß voll. Es kann nicht sein, dass Gehwege über Monate hinweg in einem unzumutbaren Zustand bleiben und es nur unzureichende Transparenz oder Kommunikation von Seiten der bauausführenden Firmen gibt“, erklärt Hartmann in einer emotionalen Stellungnahme. Auch vor seinem eigenen Haus sei die Wiederherstellung des Gehwegs mangelhaft ausgeführt worden, was ihm die Situation vieler Bürgerinnen und Bürger noch eindringlicher vor Augen geführt habe.
Die Beschwerden über die Bauarbeiten häufen sich: „Eine Anwohnerin aus der Siedlung berichtete mir, dass sie seit Wochen über einen unebenen Gehweg balancieren muss, weil die Bauarbeiten dort einfach nicht abgeschlossen werden. Gerade ältere Menschen oder Eltern mit Kinderwagen werden durch solche Zustände massiv eingeschränkt“, so Hartmann weiter.
Die Einflussmöglichkeiten der Stadt sind jedoch begrenzt. „Der Glasfaserausbau wird von den jeweiligen Unternehmen eigenwirtschaftlich organisiert und durch beauftragte Baufirmen ausgeführt. Diese greifen wiederum vermehrt auf Subunternehmen zurück. Daher hat die Stadt Höxter nur begrenzte Möglichkeiten, auf die Terminierung und Ausführung der Arbeiten Einfluss zu nehmen“, erläutert Holger Dittrich, Leiter der Abteilung Bauverwaltung und Infrastruktur.
Um dennoch Verbesserungen zu erreichen, hat die Stadt neue Maßnahmen eingeführt. „Neue Aufbruchgenehmigungen werden teilweise nur noch erteilt, wenn bestehende Baustellen und deren Oberflächen in Anpassung an die angrenzenden Flächen wiederhergestellt sind“, so Dittrich. Dies führt zwar zu Verzögerungen beim Start neuer Projekte, soll aber die Qualität der abgeschlossenen Arbeiten sicherstellen.
Bürgermeister Hartmann appelliert an die Unternehmen, ihre Verantwortung ernst zu nehmen: „Glasfaser ist ein Schlüssel zur Zukunft, aber diese darf nicht auf Kosten der Lebensqualität in der Gegenwart gehen.“
Fotos: Stadt Höxter