Lüchtringen (TKu). Vor dem Fischerei-Heim in Lüchtringen brannten Kerzen und es war festlich geschmückt: Zum dritten Mal lud die Dorfgemeinschaft Lüchtringen am vierten Advent ein zu einem gemeinsamen Weihnachtssingen, das zahlreiche Bewohnerinnen und Bewohner an die alte Fähre vor dem Fischerei-Heim lockte. Unter der musikalischen Leitung von Sabine Gerbrich, die eigens aus dem Harz angereist war, begleiteten etwa 100 alte und junge Sängerinnen und Sänger die stimmungsvollen Klänge ihres Akkordeons. Doch bevor die besinnliche Stimmung Einzug hielt, nahm sich die Dorfgemeinschaft Zeit, den Opfern des Terroranschlags von Magdeburg zu gedenken. Der Angriff, der am vergangenen Freitag die Menschen erschütterte, ließ auch die Lüchtringer innehalten. „Es ist wichtig, in solchen Momenten zusammenzustehen und an die Betroffenen zu denken“, erklärte Friedel Höke, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft, der das Event federführend organisiert hatte. Nach diesem einfühlsamen Auftakt schallten bekannte und beliebte Weihnachtsmelodien durch die Winternacht.
Klassiker wie „Ihr Kinderlein kommet“, „Oh du Fröhliche“ und das beschwingte „In der Weihnachtsbäckerei“ ließen die Herzen der Anwesenden höherschlagen. „Besser als Sabine Gerbrich hätte die Menge wohl niemand anleiten können“, lobte ein begeisterter Teilnehmer die musikalische Begleitung. Viele der Sängerinnen und Sänger zeigten sich erstaunlich textsicher, sodass die bereit gelegten Texthefte kaum zum Einsatz kamen. „Das zeigt, wie tief diese Lieder in uns allen verwurzelt sind“, freute sich Höke. Für einen kurzen Moment hatte man das Gefühl, dass auch die Enten auf der Weser mitgesungen haben, denn sie waren immer mal wieder „ums Eck“ an der alten Fähre mit ihrem Geschnatter zu hören. Das Weihnachtssingen in Lüchtringen war nicht nur eine Gelegenheit, die Vorfreude auf das Fest zu teilen, sondern auch ein Zeichen des Zusammenhalts und der Gemeinschaft, die in der Dorfgemeinschaft einen hohen Stellenwert genießt. „Es ist schön zu sehen, wie Musik uns alle verbindet – ob jung oder alt“, betonte Höke abschließend. Mitgebrachter Glühwein oder andere selbst mitgebrachte Getränke, die man teilte, sorgten außerdem für eine gemütliche Stimmung. Mit dieser stimmungsvollen Veranstaltung verabschiedete sich das Weserdorf Lüchtringen in die besinnlichen Tage, und die Teilnehmer nahmen ein wohliges Gefühl der Verbundenheit mit nach Hause. Ein schöner Brauch, der ganz sicher auch in den kommenden Jahren seine Fortsetzung finden wird.
Fotos: Thomas Kube