Allerheim (haa/lbr). Am vergangenen Freitag war es so weit: Mit einem letzten Abend im legendären Braukeller der Allersheimer Brauerei ging eine über langjährige Tradition zu Ende. Organisiert von Detlev Knop, Gastwirt des Altendorfer Hofes, nahmen rund 60 Gäste an der letzten Brauereibesichtigung teil.
"Ich dachte, wir brauchen einen letzten Abend zum Abschied", erklärte Knop, der darauf hin mit der Brauerei den 20. Dezember vereinbarte und einen Querschnitt von Holzminden einlud. "Ich habe Leute aus den Schützenvereinen, Sportvereinen, Service-Clubs, freien Wirtschaft, Verwaltung und Kirche angesprochen", berichteter der Gastronom. Als Dankeschön organisierten seine Freunde eine Allerheimer Theken-Lampe auf der alle Teilnehmer unterschrieben. Es war nicht nur ein Abschied vom Braukeller, sondern auch von Sabine Sauerstein, die nach 45 Jahren am Zapfhahn des Kellers nun in den wohlverdienten Ruhestand gehen wird.
Die Geschichte der Allersheimer Brauerei begann im Jahr 1854, als Otto und Ludwig Baumgarten die Brauerei gründeten. Otto Baumgarten, Domänenpächter aus Holzminden, suchte nach einem neuen wirtschaftlichen Standbein. Nachdem die landwirtschaftlichen Brennereien ihren Höhepunkt überschritten hatten und der Bau einer Zuckerfabrik nicht realisierbar war, fiel die Wahl auf eine Brauerei. Das Ergebnis war das Allersheimer Lagerbier, das mit hoher Qualität und einzigartigem Geschmack überzeugte. Die Marke Allersheim wuchs über die Jahrzehnte, doch trotzdem wurde die Produktion dieses Jahr nach Westheim zur Gräflich Stolberg'schen Brauerei verlagert und das Grundstück der Brauerei in Allersheim verkauft.
Die zukünftige Nutzung des Brauereikellers sei derzeit noch unklar. Derzeit laufen Gespräche mit dem neuen Eigentümer über mögliche Ideen und Konzepte.
Fotos: lbr