Landkreis Holzminden (red). Alle Jahre wieder… auch dieses Jahr wird in Deutschland in Herbst und Winter mit einer Grippewelle gerechnet. In den vergangenen Jahren begann sie meist im Januar/Februar. Manchmal kann die Grippewelle aber auch schon früher einsetzen. Die Grippe (Influenza) ist eine ernstzunehmende Erkrankung, an der jährlich viele Menschen versterben. Das Gesundheitsamt wirbt deshalb für die Impfung speziell bei den Risikogruppen.
„Jetzt, wo die kühlen Temperaturen und trockenere Luft dazu führen, dass die Grippeviren länger ansteckend sind, ist es wieder an der Zeit, an die Grippeschutzimpfung zu denken“, rät Dr. Doris Thieme-Thörel. „Im Winter trocknen Schleimhäute in Nase und Mund-Rachen-Raum schneller aus, dadurch können die Viren besser in den Körper eindringen“, erklärt die Leiterin des Gesundheitsamtes im Landkreis Holzminden. Mit dem Online-Tool „Grippe-Impfcheck“ könne jeder mit nur wenigen Klicks eine persönliche Impfempfehlung erhalten. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt die Grippeimpfung besonders für Schwangere, Menschen mit chronischen Erkrankungen sowie für Personen ab 60 Jahren und medizinisches Personal. Daneben wird die Grippeimpfung u. a. auch allen Menschen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko oder gefährdeten Personen im nahen Umfeld empfohlen. „Die Grippeimpfung kann übrigens zusammen mit der COVID-19 Auffrischungsimpfung vorgenommen werden“, wirbt Doris Thieme-Thörel.
Ebenso wie für den Schutz vor Grippe und Corona empfiehlt die STIKO übrigens für die Impfung gegen das RS-Virus (Respiratorisches Synzytial-Virus, RSV). Denn auch Atemwegsinfektionen durch dieses treten saisonal gehäuft auf. Zu den besonders gefährdeten Personengruppen zählen hierbei ältere Menschen. Seit einem Jahr gibt es inzwischen aber einen Impfstoff gegen das RS-Virus. Allen Personen ab 75 Jahren sowie Personen ab 60 Jahren mit Risikofaktoren für einen schweren Verlauf wird die RSV-Impfung deshalb empfohlen. „Aber auch bei Säuglingen können sich nach einer Ansteckung mit RSV schwere Verläufe entwickeln“, betont Doris Thieme-Thörel. Um Säuglinge zu schützen, sei dementsprechend auch für sie eine RSV-Prophylaxe zu empfehlen.
Bei Fragen zu den Impfungen oder Erkrankungen rät das Gesundheitsamt, sich durch die eigene Hausärztin oder den Hausarzt beraten zu lassen und die Website der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) unter folgendem Link: www.impfen-info.de zu besuchen. Dort steht auch ein „RSV-Check“ zur Verfügung, mit dem unkompliziert geprüft werden kann, wem im Einzelfall eine RSV-Impfung empfohlen wird. „Schützen Sie sich und andere, lassen Sie sich impfen!“, mahnt Doris Thieme-Thörel.
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