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Montag, 25. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Deensen (ant). Jährlich kommen rund 22 500 Kinder bei Unfällen im Straßenverkehr zu schaden: Davon seien vier von sechs tödlichen Unfällen von rechts abbiegenden LKWs verursacht worden, welche die Personen im toten Winkel nicht sehen konnten, berichtet der Round Table Deutschland. Um Kinder auf diese Gefahrensituation im Straßenverkehr aufmerksam zu machen, hat die Grundschule am Nordsolling in Deensen in Kooperation mit dem Round Table Höxter-Holzminden die Aktion „Raus aus dem toten Winkel“ organisiert. Ziel dieser Aktion sei es, die Mädchen und Jungen für diese Gefahrensituation zu sensibilisieren und ihnen Tipps und Verhaltensweisen auf den Weg zu geben, um Unfälle im Straßenverkehr zu vermeiden. Am Mittwochvormittag haben rund 90 Schülerinnen und Schüler aller Klassenstufen der Grundschule am Nordsolling an der Aktion teilgenommen. Das Schulprojekt zur Vermeidung tödlicher LKW-Unfälle wird vom Round Table Deutschlandweit initiiert.

Aufgeteilt in mehrere Gruppen, hatte jeweils eine Schulklasse die Möglichkeit, gemeinsam mit den Lehrkräften und den Mitgliedern vom Round Table Höxter-Holzminden Lars Horstmeyer, Patrick Bradler und Julien Heinrich, sich vor dem Schulgebäude ein eigenes Bild von der Gefahrensituation zu verschaffen: Um den Kindern die Gefahr eines toten Winkels zu veranschaulichen, stellte der Transport-Kontor in Niedersachsen (TKN) aus Holzminden von Björn Schrader, einen LKW zur Verfügung. An diesem waren drei Bereiche mit Flatterband abgesperrt, welche die toten Winkel darstellen sollten. Jedes Kind bekam die Möglichkeit in verschiedene Rollen zu schlüpfen: Im Fahrerhaus des LKWs konnten die Jungen und Mädchen nacheinander neben Lars Horstmeyer vom Round Table Höxter-Holzminden Platz nehmen. Horstmeyer animierte die Kinder dazu in die Spiegel des LKWs zu schauen und aufzustehen, um sich in die Perspektive des Fahrers zu versetzen. Währenddessen stellte sich eine andere Gruppe von Kindern vor den Lastkraftwagen - welche im toten Winkel komplett verschwand - und aus der Sicht der Fahrerkabine nicht mehr ersichtlich war.

„Jedes Kind darf einmal im Führerhaus des Fahrzeuges Platz nehmen, um zu sehen, dass die Mitschüler im toten Winkel verschwinden“, erklärte die Grundschullehrerin Corinna Mansel, die den Aktionstag in diesem Jahr zum ersten Mal begleitet. Im toten Winkel des LKWs könne eine ganze Schulklasse verschwinden, betonte sie und fügte hinzu: „Das betrifft beispielsweise auch Kinder, die mit dem Schulbus fahren“. Besonders gefährlich sei es zudem, wenn Fußgänger oder Fahrradfahrer rechts neben den LKWs stehen, dieser nach rechts abbiegen möchte und die Personen im toten Winkel nicht sieht: „Durch solche Situationen ist es in der Vergangenheit schon zu tödlichen Unfällen gekommen“, weiß die Grundschullehrerin. So befinde sich der Bereich, indem die Fahrer die Kinder nicht sehen, nicht nur vor und hinter dem Fahrzeug, sondern auch im seitlichen Bereich. Umso wichtiger sei es, Kinder für dieses Thema zu sensibilisieren und ihnen anhand von alltäglichen Situationen, Gefahren zu erklären und ein Bewusstsein dafür zu schaffen, weiß die Lehrerin. Sie selbst finde den Aktionstag großartig und von hoher Bedeutung. Gerade auch im Hinblick auf die vierten Klassen, welche im Frühjahr die Radfahrprüfung ablegen, sei dieses Thema besonders wichtig.

Im Rahmen des Sachunterrichts und der Verkehrserziehung würden die Schülerinnen und Schüler bereits auf den Straßenverkehr vorbereitet werden und innerhalb des Unterrichts verschiedene Gefahrensituationen thematisieren. Bevor der Aktionstag „Raus aus dem toten Winkel“ startet, thematisierten die Lehrkräfte vorab mit den Grundschülern das Thema und die Gefahren und besprechen, wie die Schüler in solchen Situationen richtig reagieren können: „Beispielsweise wäre es ratsam, wenn die Kinder zuerst den LKW-Fahrer vorlassen“, weiß Mansel. Weitere Verhaltensregeln seien laut des Round Table Deutschland beispielsweise einen größeren Abstand zum LKW zu halten, sowie, falls möglich den Blickkontakt zum Fahrer herzustellen und den Schulterblick anzuwenden, um frühzeitig weitere Rechtsabbieger wahrzunehmen.

Auch die Grundschullehrerin Janine Ebeling, welche am Aktionstag mit ihrer zweiten Klasse an dem Projekt teilnahm, findet das Schulprojekt sehr bedeutsam: „Für die Kinder ist es wichtig, da sie durch das aktive Erleben die Gefahrensituation gut nachvollziehen können“, betonte sie. Das Thema „Raus aus dem toten Winkel“ stoße bei den Grundschulkindern auf großes Interesse, weiß die Lehrerin: „Das ist ein Erlebnis, das sich bei den Kindern einprägt – das ist einprägsamer, als diese Situation beispielsweise nur in einem Buch zu lesen“, betonte Ebeling. Der LKW-Fahrer von TKN, Eduard Reimer, der an diesem Tag den LKW zur Schule gefahren hat, weiß um die Gefahren des toten Winkels und berichtete, dass neue Lastkraftwagen mittlerweile mit einer Totenwinkelerkennung oder einem Kamera-Systemen ausgestattet seien. Jedoch seien noch viele ältere Lastkraftwagen auf den Straßen unterwegs, welche diese Ausrüstung nicht am Fahrzeug haben. Weitere Informationen gibt es Internet unter www.toter-winkel.de

Foto: Antonella Mollowitz

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