Delligsen (red). Auf dem mit Kalkschotter abgedeckten Deponiekörper im Naturschutzgebiet „Delligser Steinbruch“ wurde im vergangenen Jahr erstmals die Kanadische Goldrute festgestellt. Diese aus Nordamerika stammende Pflanze wurde in Europa als Zierpflanze eingeführt und gelangte aus den Gärten auch in die freie Natur.
Wie viele andere eingeschleppte Arten sorgt sie hier für Probleme, da sie schnell dichte Bestände ausbilden kann. An einem Stängel können bis zu 19.000 Samen reifen. Außerdem breitet sich die Kanadische Goldrute zusätzlich unterirdisch über Rhizome aus. Wenn keine Gegenmaßnahmen eingeleitet werden, verdrängt der invasive Neophyt die einheimischen Pflanzen und die daran angepasste Insektenwelt. Besonders die lichtliebende Pflanzengesellschaft des Kalkmagerrasens im Delligser Steinbruch ist dadurch gefährdet.
Die Bekämpfung der Kanadischen Goldrute ist relativ einfach, aber zeitaufwendig. Rechtzeitig vor der Blüte müssen die Pflanzen per Hand ausgerissen werden, möglichst mitsamt den Wurzeln. 2023 wurden bei einem Arbeitseinsatz des NABU und weiterer Unterstützer noch vier Big-Bags gefüllt. Diese erste Maßnahme hat sich bereits nachhaltig ausgewirkt. Als sich die Aktiven jetzt an einem heißen Julisamstag im Steinbruch trafen, konnten sie nur noch einen halben Big-Bag füllen. Die Hoffnung besteht, dass die Kanadische Goldrute in den nächsten Jahren erfolgreich aus dem Naturschutzgebiet entfernt werden kann.
Im Herbst werden weitere Pflegemaßnahmen im Delligser Steinbruch durchgeführt. Dabei werden immer helfende Hände benötigt. Bei Interesse kann sich gerne per E-Mail unter
Foto: Stephan Willudda