Holzminden (red). Die Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) sollen weiterlaufen, das war die positive Nachricht nach all den negativen Botschaften im Zusammenhang mit der in der letzten Woche dann doch notwendig gewordenen Schließung des Holzmindener Krankenhauses. „Die ersten Schritte dafür sind mittlerweile von Stadt und Landkreis in die Wege geleitet worden, der Betrieb kann aufrechterhalten werden, auch wenn es in den ersten Wochen vielleicht ein klein wenig ruckeln mag“, macht Landrat Michael Schünemann in einem Statement dazu Mut.
Nachdem Stadtrat und Kreistag Mitte der letzten Woche die erforderlichen Bürgschaftsgenehmigungen für den Weiterbetrieb der MVZ´s erteilt hatten, konnten die Verhandlungen mit dem Insolvenzverwalter bis Freitagabend für eine Übernahme erfolgreich zum Abschluss gebracht werden. Auch wenn in Bezug auf die grundsätzliche Entscheidung Einigkeit geherrscht habe, seien die Verhandlungen kein Spaziergang gewesen, erklärt der Landrat. „Wir mussten unter ungeheurem Zeitdruck viele Details klären, sind aber am Ende zu einem guten Ergebnis gekommen“, so Schünemann.
In ersten Personalversammlungen am Montag wurden dann die Mitarbeitenden darüber informiert, dass es weitergeht. 18 Ärzte zum Betrieb der MVZ´s stehen weiter zur Verfügung, beim restlichen Personal sollen noch einige Stellen über das Krankenhauspersonal ergänzt werden. Die wichtigste Personalie jedoch konnte auch gleich zu Wochenanfang geklärt werden. Ein neuer Geschäftsführer für die Medizinischen Versorgungszentren wurde verpflichtet, er beginnt am kommenden Montag, den 4. Dezember.
In den kommenden Tagen soll dann mithilfe einer Beratungsfirma und den Ärzten der Medizinischen Versorgungszentren ein Restrukturierungskonzept erarbeitet werden, um den Betrieb mittelfristig auf ein gesundes Fundament zu stellen. „Dazu gehört auch, die Zusammenführung aller MVZ am Standort Forster Weg", beschreibt Holzmindens Bürgermeister Christian Belke das Szenario. Das solle zwar möglichst schnell, aber nicht überhastet geschehen. „Wir werden das nicht überstürzt angehen, sondern peilen dafür Ende des ersten Quartals im nächsten Jahr an“, so Belke.
Bürgermeister und Landrat werben um Verständnis dafür, dass in der Anfangszeit noch einiges holprig laufen könne, denn nahezu jeder eingespielte Prozess muss nach der Schließung des Klinikbetriebes auf den Prüfstand. „Vielleicht muss die eine oder andere Operation im Moment noch verschoben werden, weil wir in der Anlaufzeit noch ein bisschen brauchen, damit der Betrieb organisatorisch in seine Routinen kommt." Doch die Motivation und die Kompetenz aller Beteiligten sei groß, das schnell in den Griff zu bekommen.