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Montag, 25. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Holzminden (zir). In der Nacht vom 9. auf den 10. November im Jahre 1938 ereignete sich einer der dunkelsten Tage der Deutschen Geschichte. In jener Nacht organisierten sich mehrere Schlägergruppen und brannten jüdische Geschäfte, Gotteshäuser und andere Einrichtungen nieder. Tausende Jüdinnen und Juden wurden misshandelt, verhaftet und getötet.

Anlässlich des 85. Jahrestages dieser grauenvollen Nacht, versammelten sich am Abend des 9. Novembers mehrere Bürgerinnen und Bürger des Landkreises Holzminden im Lichthof der HAWK, um den jüdischen Opfern zu gedenken. Mit einem ruhigen und sehr melancholischen Lied auf Hebräisch, leiteten die Sopranistin Shira Cohen und Dr. Jean Goldenbaum an der Gitarre die Gedenkfeier ein. „Wir haben uns heute versammelt, um gemeinsam ein Zeichen zu setzten: gegen das Vergessen, für das Gedenken an jene Nacht und als Ausrufezeichen für den Frieden“, spricht Bürgermeister Christian Belke in der ersten Rede der Gedenkfeier. Weiter hofft er, die Tradition der Zusammenkunft, um an die Opfer der Pogromnacht zu gedenken, fortführen zu können. Mit einer Erinnerung an den ersten Artikel des Grundgesetzes schloss der Bürgermeister seine Rede ab.

„Jene Nacht ist ein dunkler Schatten in unserer Geschichte“, kommentiert Landrat Michael Schünemann die Geschehnisse von 1938. „Leider gibt es den Antisemitismus in Teilen der Welt auch heute noch. Unsere Aufgabe ist es, gemeinsam dem Antisemitismus entgegenzutreten“, führt Schünemann seine Rede fort. Auch Prof. Dr. Wilhelm Breuer von der HAWK sieht einen zunehmenden Zuwachs an Antisemitismus in Deutschland. „Selbst 85 Jahre nach der Pogromnacht müssen Juden immer noch Angst haben. Daher mein Apell: "'Nie wieder‘ ist jetzt!“, rief der Professor in den Lichthof der HAWK.

Abschließend traten Dr. Jean Goldenbaum für die jüdische, Umüt Bayer für die islamische und Benjamin Beineke für die christliche Gemeinschaft an das Mikrofon. „Ich fühle mich in Deutschland sehr sicher und spreche für mich und alle Jüdinnen und Juden, die gegen den Krieg sind: Wir wollen Frieden!“, so Goldenbaum in seinem Redeanteil. „Krieg macht alle traurig. Dabei ist es egal, welche Religionsangehörigen Tränen vergießen: Tränen sind Tränen“, setzten Beineke und Bayer an. Abschließend standen alle drei Redner Arm im Arm am Rednerpult und riefen den Appell „Für ein gelebtes ‚nie wieder‘“ in den Lichthof heraus.

Mit einem Kranz in den Händen des Bürgermeisters und es Landrats und Kerzen in den Händen der Gäste, ging man geschlossen zum Torhaus am Katzensprung, wo einst die Synagoge in Holzminden stand. Dort legte man den Kranz und die Kerzen nieder und gedachte im Schweigen den Opfern der Pogromnacht.

Fotos: zir

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