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Donnerstag, 26. Dezember 2024 Mediadaten Fankurve
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Holzminden (red). Seit 30 Jahren bekommen alle Kitas im Landkreis Holzminden einmal im Jahr Besuch von einer Zahnärztin bzw. einem Zahnarzt. Alle Kinder werden untersucht, mithilfe einer Screening-Untersuchung sollen Eltern und Kindern ein bewussterer Umgang zum Schutz der Zähne beigebracht werden. Die Prophylaxefachkraft des Landkreises, Martina Timmermann, ist schon lange dabei. Zusammen mit der Bewegungstherapeutin Kirsten Döhnert aus Hannover hat die „Zahnfee“ auch in diesem Jahr wieder ein Tagesseminar für Kitafachkräfte abgehalten. Ein informativer und unterhaltsamer Weiterbildungsnachmittag im Kirchbraker Dorfgemeinschaftshaus, bei dem pädagogische Fachkräfte viel für Ihren Arbeitsalltag mitnehmen konnten. 

Seit 1993 gibt es den vom Landkreis ins Leben gerufenen Arbeitskreis „Gesunde Zähne“, seit 1995 ist Martina Timmermann bei den jährlichen Zahnuntersuchungen und Prophylaxeschulungen mit dabei. Anfangs, so Timmermann bei ihrem inzwischen auch schon 22. Tagesseminar, habe sie den Kindern mithilfe eines Gebisses und einer großen Zahnbürste vorgeführt, wie deren Zähne lange gesund blieben. Das habe sich mittlerweile geändert. Sie habe die unterschiedlichsten Tiere für ihre Aufklärungsarbeit gewinnen können, berichtet die Zahnfee verschmitzt. Besonders der große grüne Dino, der inzwischen in Kitas und einigen Grundschulen mitkomme, sei von den Kindern als Botschafter hervorragender Zahnhygiene besonders ins Herz geschlossen worden.

Die Ergebnisse des jährlichen zahnärztlichen Screenings fasst Martina Timmermann übrigens in einer Statistik zusammen. „Die führe ich, seit ich angefangen habe“, sagt sie. Selbst in der Phase der Corona-Pandemie seien Kinder in den Einrichtungen untersucht worden, wenn auch nicht flächendeckend. Danach hatten im Jahr 2021 87,5 Prozent der Kinder ein naturgesundes Gebiss, während es 1993 nur 54,5 Prozent gewesen seien. „Diese Zahlen unterstreichen, wie wirkungsvoll und effektiv die Aufklärung für die Kinder ist“, unterstreicht Timmermann. In den letzten zwei Jahren sei die Anzahl der Kinder mit einem naturgesunden wieder auf 76,3 Prozent zurückgegangen. Das jedoch sei vermutlich auf die Corona-Pandemie und deren Auswirkungen zurückzuführen, hofft die Zahnfee.

Wie man das richtige Zähneputzen in den Kindergartenalltag sinnvoll einarbeiten kann, wurde anschließend in wechselnden Kleingruppen mit sehr guten Ideen gemeinsam erarbeitet.

Die Teilnehmenden waren aber nicht nur bei dieser Konzeptionsarbeit mit großem Interesse dabei. Auch bei den Übungen, die Hannoveraner Bewegungs- und Physiotherapeutin Kirsten Döhnert anbot, wurde von allen sehr viel ausprobiert und angewandt. Zuvor hatte Döhnert über das Thema „Bewegung als Prävention-Bewegungsmeister fordern und fördern“ referiert.

Zahnpflege und Bewegung, wie passt das zusammen? Zähneputzen sei ja schon eine Bewegung, machte die Referentin deutlich, wie das Kauen, Schlucken und Essen eben auch. Bewegung sei neben gesunder Ernährung eine entscheidende präventive Maßnahme und solle möglichst früh gefördert werden. Durch die Veränderung gesellschaftlicher Lebensverhältnisse und deren Einflüssen sei es heute für Kinder nicht mehr selbstverständlich, sich zu bewegen. Wir alle würden heute mehr und mehr bewegt und müssten es daher immer weniger selbst machen, so Döhnert. „Warum Treppe steigen, wenn daneben eine Rolltreppe fährt?“, führte sie aus. Doch Bewegung sei wichtig, schon allein, um das Unfallrisiko zu senken. Koordination und Körpergefühl ließen Kinder dadurch sicherer mit ihrem eigenen Körper, aber auch im Umgang mit anderen werden.

Im Kindergartenalter solle man Bewegung allerdings nicht mit Sport gleichsetzen, machte die Referent deutlich. Kinder sollten lernen, Alltagsbewegungen im Kindergarten zu beherrschen, bevor sie sich auf Sportarten spezialisierten. Darunter sei beispielsweise das Rückwärtsgehen, auf einem Bein stehen oder Hüpfen zu verstehen. Wichtig: Früh fördern heiße nicht früh fordern! Kinder hätten einen großen Entdeckungsdrang, wir Erwachsene können es ihnen möglich machen, diesen auszuleben.

Am Ende eines gelungenen, lebhaften und praxisnahen Seminartages stellten die Teilnehmenden begeistert fest, dass die Fortbildung sehr viel Spaß gemacht habe und Lust auf mehr mache.

Fotos: Landkreis Holzminden

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