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Samstag, 16. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Fürstenberg (red). Wer die aktuelle Sonderausstellung „Lustgarten. Porzellan und Gartenkunst“ im Museum Schloss Fürstenberg bisher nicht gesehen hat, kann dies noch bis zum 22. Oktober nachholen. Am kommenden Sonntag, den 25. September, lädt das Museumsteam außerdem zur kostenlosenSonntagsführung durch die liebevoll inszenierte Ausstellung ein. Beginn ist 14 Uhr, nur der Eintritt ins Museum ist fällig.

Porzellan und Gartenkunst – die Kombination ist auf den ersten Blick ungewöhnlich, bleibt Porzellan doch meist in den Wohnräumen und selbst beim Sommerfest kommt nur selten das gute Porzellangeschirr auf den Gartentisch. Andersherum hat der Garten, als Raum für Natur, Kunst und Aktivitäten viele Porzellankünstler inspiriert. Diesem Wechselspiel widmet sich die Ausstellung „Lustgarten“ in zwei Teilen. Einerseits zeigt sie die kulturhistorische Auseinandersetzung mit dem Thema Garten in der Porzellankunst in den Räumen des Museum Schloss Fürstenberg. Andererseits schlägt sie die Brücke zur wirklichen Gartenkunst mit dem Porzellangarten auf dem Gelände der Landesgartenschau im benachbarten Höxter.

Museumsrundgang durch ein Garten-Wunderland

Im Museum Schloss Fürstenberg erwarten die Besucher*innen kostbare Porzellane, die teilweise erstmals öffentlich zu sehen sind, in einer individuellen und liebevollen Szenografie. Illustratorin Marei Schweitzer verwandelt die Ausstellungsräume mit Scherenschnitten, Lichteffekten, einem Trickfilm und ihrer unverwechselbaren Handschrift in verzaubernde Gartenräume. Die Verwendung von hochwertigen Papieren und die durchgehende, von Hand ausgeführte Beschriftung schaffen einen natürlichen Raum, der die Wirkung der hervorragenden Exponate unterstreicht. Gezeigt werden vor allem Porzellane des 18. Jahrhunderts u. a. aus den Manufakturen Fürstenberg, Meissen, Frankenthal, Ludwigsburg, Berlin und Höchst. „Die Besucher*innen erleben bei uns so etwas wie Alice im Wunderland weserbergländisch sophisticated“, beschreibt Museumsleiter Dr. Christian Lechelt die spielerische Inszenierung der Sonderausstellung. Die Ausstellung regt zum Entdecken an und verführt zu einem lustvollen Ausflug in einen imaginären Porzellangarten, in dem sich graziöse Gärtnerinnen und romantische Schäferpaare tummeln und die schönsten Porzellanblumen blühen.

Drei Räume – drei Perspektiven

Die Sonderausstellung erstreckt sich über drei Räume, die sich jeder einem anderen Thema widmen. In der Alten Kapelle wird das Leben im Garten im 18. Jahrhundert thematisiert. Hier dreht sich alles ums Pflanzen und Jäten, Gartenfeste und die im Rokoko so beliebten Schäferidyllen. Es wird deutlich, wie sehr der Garten als Sehnsuchtsort und Projektionsfläche verstanden wurde. Denn mit dem Garten verband sich die Vorstellung von Freiheit, Natürlichkeit und Ungezwungenheit. Insbesondere das Zwischenmenschliche der Geschlechter wurde thematisiert. Und nur zu gerne ging es dabei ums Erotische. Ein Gärtnerpaar beim Pflanzensetzen und Graben aus der Porzellanmanufaktur Ludwigsburg zeigt es deutlich: Das Knie der Gärtnerin ist entblößt, der Ausschnitt des Kleides gibt einen tiefen Einblick, was der neben ihr stehende Gärtner nutzt, während er beherzt die Schaufel in der Erde versenkt. „An solchen Darstellungen, für uns heute oft erst auf den zweiten Blick als frivol erkennbar, ergötzte man sich im 18. Jahrhundert. Dem Künstler ging es nicht um eine realistische Wiedergabe echter Gartenarbeit, sondern er präsentiert uns vielmehr die damaligen Wunschvorstellungen“, erklärt Dr. Christian Lechelt.

Im Foyer vor der Besucherwerkstatt dreht sich alles um Darstellungen realer und imaginierter Gärten. Während hier ein reizvolles Fürstenberg Frühstücksservice mit sehr fein gemalten Ansichten aus dem berühmten Bergpark in Kassel-Wilhelmshöhe ein echtes Gartenkunstwerk wiedergibt, zeigen andere Exponate, dass Gartenelemente wie Lauben, Statuen und andere Zierobjekte gerne als Gestaltungsvorbilder herangezogen wurden.

Im Gerverot-Saal geht es um die Vielfalt und Fülle im Garten. Als fruchtbarer, kunstvoll gestalteter und intensiv gepflegter Kulturraum ist er Ort üppiger Vegetation, Blütenpracht und Erntereichtums. Die versammelten Porzellane zeigen Gartenpflanzen in ihrer stilistischen Entwicklung von den frühen Darstellungen nach ostasiatischen Vorbildern im 18. Jahrhundert bis zur Blumenmalerei der Gegenwart.

Reduzierter Eintritt für Landegartenschaubesucher*innen

Besucher*innen der Landesgartenschau in Höxter erhalten im Museum Schloss Fürstenberg den reduzierten Eintrittspreis von nur 7 Euro. Dafür einfach das Landesgartenschau-Ticket, egal ob digital, ausgedruckt oder als Dauerkarte, mitbringen und im Museum vorzeigen.

Mehr Informationen, Öffnungszeiten und Eintritt: www.fuerstenberg-schloss.com und www.landesgartenschau-hoexter.de

Foto: Warnecke

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