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Dienstag, 24. Dezember 2024 Mediadaten Fankurve
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Höxter (red). „Es ist sehr wichtig, dass wir uns alle immer wieder mit den Ereignissen und den weitreichenden Auswirkungen des Zweiten Weltkrieges befassen und das Andenken bewahren.“ Mit dieser Botschaft und bewegenden Eindrücken sind 24 Auszubildende der Kreisverwaltung Höxter aus dem niederländischen Ysselsteyn zurückgekehrt. Drei Tage standen für die Azubis in der dortigen Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte, die vom Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge unterhalten wird, die Geschehnisse und das unfassbare Ausmaß des Ersten und vorwiegend des Zweiten Weltkrieges im Mittelpunkt. Die Besuche der deutschen Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn und des Freiheitsmuseums Groesbeek sowie ein Zeitzeugengespräch waren Höhepunkte der Gemeinschaftsfahrt. Erstmals hat der Kreis Höxter eine solche Fahrt für Auszubildende durchgeführt.

Mahnmale für den Frieden

„Kriegsgräber sind Mahnmale für den Frieden. Wie wichtig Friedensarbeit und Erinnerungskultur sind, haben unsere Auszubildenden in Ysselsteyn eindrucksvoll erfahren und umgesetzt“, hob Landrat Michael Stickeln, der auch Vorsitzender des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Kreis Höxter ist, hervor. Der Landrat besuchte die Jugendlichen des Kreises Höxter in der niederländischen Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte und nahm an einem Teil des Programms teil. Kreiskämmerer Gerhard Handermann, Geschäftsführer des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge im Kreis Höxter, hatte die Idee zu der dreitägigen Fahrt: „Die Auszubildenden waren dafür sehr aufgeschlossen. Sie wollten neben der Erfahrung der Erinnerungskultur gleichzeitig das Teambuilding fördern – und das ist sehr gut gelungen.“

Tief bewegt

Der erste Programmpunkt war der Besuch der Kriegsgräberstätte in Ysselsteyn. „Wir waren tief bewegt, als wir auf dem großen Friedhof mit den vielen Gräbern und ungezählten Kreuzen standen“, berichtete Marcel Himme, Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung beim Kreis Höxter. In der mit etwa 28 Hektar flächenmäßig größten Kriegsgräberstätte der Welt sind mehr als 31.000 Kriegstote vorwiegend des Zweiten Weltkrieges bestattet. Hier ruhen alle im Zweiten Weltkrieg in den Niederlanden gefallenen deutschen Soldaten. Die Auszubildenden erfuhren von Einzelschicksalen. „Dass jeder der gefallenen Soldaten ein Mensch mit Biographie, Familie, Träumen oder Berufswünschen war, das wurde uns auf dem Friedhof anhand von Einzelschicksalen tief bewegend nähergebracht“, so Marcel Himme.

Gespräch mit Zeitzeugen

Beeindruckt waren die Auszubildenden am nächsten Tag vom Zeitzeugengespräch in der Jugendbegegnungs- und Bildungsstätte. Eine niederländische Gastrednerin berichtete von den Erfahrungen und Erlebnissen ihres Vaters, der während des Zweiten Weltkriegs als Kriegsgefangener und Zwangsarbeiter in der damaligen Stadt Brüx (heute Most in Tschechien) in den staatlichen Reichswerken Hermann Görings eingesetzt wurde. Die Zeitzeugin erzählte anhand von Bildern, Notizen und Besitztümern ihres Vaters in markanten Worten und Schilderungen wie dieser den Krieg wahrnahm – die ständigen Bombardements der Alliierten, die Ängste oder auch die Momente der Hoffnung und die Briefe des Vaters an seine große Liebe gingen unter die Haut. Die Tochter hat die Schilderungen ihres Vaters in einem Buch aufgearbeitet und möchte damit ihren Anteil zur Erinnerungskultur beitragen.

Besuch im Freiheitsmuseum

Der Besuch im Freiheitsmuseum Groesbeek, das unmittelbar an der deutschen Grenze liegt, war ein weiterer prägender Programmpunkt. Die Auszubildenden aus dem Kreis Höxter erhielten eine Führung durch die Ausstellung, die sich mit der Geschichte von Krieg und Freiheit beschäftigt. Im Mittepunkt steht dabei der Zweite Weltkrieg im regionalen, nationalen und internationalen Kontext. Diese Thematik wird auf die heutige Zeit und den seit anderthalb Jahren andauernden Krieg in der Ukraine übertragen. Das Museum bietet eine spannende und umfangreiche Ausstellung, die die Geschehnisse und das Leben während des Zweiten Weltkriegs anschaulich näherbringt. So befindet sich im Museum ein Raum, der einen Bombenschutzbunker darstellt. Hier sind Menschenstimmen zu hören, weinende Babys und laute Schussgeräusche, die aus einem Lautsprecher kommen. „Es wirkte so real und beklemmend zugleich“, berichtet Marcel Himme.

Drei Tage Ysselsteyn: Die Auszubildenden der Kreisverwaltung Höxter hoben hervor: „Es ist wichtig, dass die Erinnerungskultur über alle Generationen hinweg weitergegeben wird und wir mit den schrecklichen Auswirkungen und menschlichen Schicksalen konfrontiert werden. Gleichzeitig ist die Aufarbeitung der Geschichte in Ysselsteyn eine Mahnung, dass Kriege nur Unheil, Schrecken, Vernichtung und den Tod von Millionen Menschen bringen. Sie dürfen nicht passieren.“    

Foto: Kreis Höxter

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