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Mittwoch, 27. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Wilfried Henze (50 Jahre im HVV), Referent Paul Duschner, Johannes Graf von Droste zu Fischering, Dieter Siebeck (stellv. Vorsitzender HVV), Norbert Drews (Vorsitzender HVV) sowie Bürgermeister Daniel Hartmann.

Höxter (TKu). Was ist eigentlich Heimat? Ein Gefühl, ein Ort, eine Haltung? Und welche Rolle spielt der Heimatbegriff in unserer Gesellschaft und der Demokratie? Das Thema Heimat stand bei den Feierlichkeiten zum 140-jährigen Bestehen des Heimat- und Verkehrsvereins Höxter im Historischen Rathaus in Höxter am Mittwoch im Mittelpunkt. HVV-Vorsitzender Norbert Drews eröffnete die Feierlichkeiten im Rathaus und begrüßte etwa 100 Mitglieder sowie Gäste aus Politik, Verwaltung, Gesellschaft und den Höxteraner Vereinen. Nach einem Rückblick auf den Ursprung des Vereins, der 1883 aus dem Verschönerungsverein von Höxter hervorgegangen ist, begrüßte Drews den wissenschaftlichen Mitarbeiter Paul Duschner am Lehrstuhl für Materielles und Immaterielles Kulturerbe am historischen Institut der Universität Paderborn. „Was ist Heimat?“ Darauf hatte Paul Duschner keine eindeutige, aber dennoch eine präzise Antwort. Heimat sei kein typisch deutscher Begriff.

Für Menschen weltweit sei dieser Begriff teilweise von großer Bedeutung. Es seien unterschiedliche Ansätze und Lebensumstände, die für den Begriff maßgeblich entscheidend sind. Ist es der Geburtsort, der Wunsch- oder Wohnort? Nicht als „rückwärtsgewandt“, sondern als „Ausgleich oder Ankerpunkt“ zitierte Paul Duschner andere Denker, die sich mit dem Begriff „Heimat“ intensiver auseinandergesetzt haben in den vergangenen Jahrhunderten. Im Nationalsozialismus ein zu Propagandazwecken missbrauchter Begriff, sei Heimat heutzutage insbesondere auch ein Gestaltungsauftrag der dort lebenden Menschen – auch aus umwelttechnischen Aspekten. Man könne auch mehrere Heimaten haben oder sich in einer Organisation oder einem Verein beheimatet fühlen, sagte Duschner, der mit seinem Vortrag über dieses Thema zum Nachdenken anregen wollte. Ein Instrument, Heimat zu vermitteln, sei aber vor allem die Landesgartenschau, wie Duschner betonte. Zum Dank für seinen Vortrag überreichten ihm der HVV-Vorsitzende Norbert Drews und sein Stellvertreter Dieter Siebeck die Corveyer Jubiläumsmünze „1200 Jahre Corvey“.

Sich auf die Stärken und Gemeinsamkeiten zu besinnen, dazu plädierte Kreisheimatpfleger Hans-Werner Gorzolka in seiner Ansprache vor den etwa 100 Zuhörerinnen und Zuhörern. Das bedeute aber auch, die Heimat nicht alleine den Politikern und der Verwaltung zu überlassen, sondern sich selbst ehrenamtlich einzubringen und die Heimat mitzugestalten, so Gorzolka während seiner Ansprache.

Eine Ehrung für ihre 50-jährige Mitgliedschaft im Heimat- und Verkehrsverein sprach der Vereinsvorsitzende Drews den Mitgliedern Wilfried Henze und Johannes Graf von Droste zu Vischering aus sowie Rudolf Lohmann in Abwesenheit, weil dieser aus gesundheitlichen Gründen bei den Feierlichkeiten nicht anwesend sein konnte. Die persönliche Ehrung werde aber nachgeholt, so Norbert Drews. Als Anerkennung für ihre langjährige Mitgliedschaft überreichte Drews dem ehemaligen Stadtheimatpfleger Wilfried Henze und dem ehemaligen HVV Vorsitzenden (1974 bis 1978) Johannes Graf von Droste zu Vischering ebenfalls die Corveyer Jubiläumsmünze „1200 Jahre Corvey“. Während der kleinen Feierstunde kamen beide Jubilare auch zu Wort. Ihre Heimat wäre nicht nur auf den Ort begrenzt, auch den Heimat- und Verkehrsverein selbst bezeichneten sie als ihre Heimat.

Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung durch die Familie Giesbrecht und das Weltmusikensemble der Musikschule Höxter. Heimat – Diesen Begriff beinhaltete auch das mit dem Akkordeon gespielten Lied „Kazatschok“ von Danylo Moroz, der aus der Ukraine stammt und in Höxter eine neue Heimat gefunden hat. Der Kazatschok ist ein Tanz der Kosaken, der ukrainischen/russischen Wehrbauern im Osten der heutigen Ukraine. Mit dem Lied hat sich Danylo Moroz ein Stück Heimat nach Höxter geholt.

Bürgermeister Daniel Hartmann überreichte dem Vereinsvorsitzenden Norbert Drews eine Urkunde der Stadt Höxter zum 140-jährigen Bestehen. Der HVV sei mit einer der ältesten und bekanntesten Vereine der Stadt Höxter, dem eine besondere Bedeutung zukomme. Heimat, das bedeute Engagement für die Region und die Motivation, den Ort zu in klarem Bewusstsein zu pflegen, so der Bürgermeister. Der Heimat- und Verkehrsverein Höxter (HVV) sei in den vergangenen Monaten und Jahren dieser Aufgabe stets nachgekommen, worauf auch der Verein selbst sehr stolz ist. Stolz sind die Mitglieder des HVV auch auf den Zuwachs von weiteren Mitgliedern und Unterstützer, die hinzugewonnen werden konnten, zur Freude des gesamten Vorstands und der Mitglieder. Sich für die „Heimat“ einzusetzen, erfahre immer größer werdenden Zuspruchs, wie es an diesem Abend hieß. Weitere Infos zum Verein gibt es auch auf der Internetseite: www.hvv-hoexter.de.

Fotos: Thomas Kube

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