Holzminden (red). Regionalbischöfin Dr. Adelheid Ruck-Schröder besucht in dieser Woche den Kirchenkreis Holzminden-Bodenwerder. Neben Treffen mit Gesprächspartnern aus Politik und Wirtschaft, stehen viele Gespräche mit Ehrenamtlichen aus Kirche und Diakonie im Mittelpunkt dieser sogenannten Visitation. Diese endet mit einem Visitationsgottesdienst am Sonntag, 19. März, ab 14 Uhr in der Lutherkirche in Holzminden.
Dr. Adelheid Ruck-Schröder, die Superintendentin des Kirchenkreises Holzminden-Bodenwerder, Christiane Nadjé-Wirth, ihre Stellvertreterin Bertha Bolte-Wittchen und Reinhard Spiller vom Kirchenkreisvorstand hatten sich bereits am Dienstag mit Landrat Michael Schünemann und einigen Samtgemeindebürgermeistern und Bürgermeistern im Landkreis Holzminden getroffen.
Der Bürgermeister der Samtgemeinde Bevern, Thomas Junker, kritisierte dabei etwa, dass Erzieher*innen der evangelischen Kindertagesstätten der evangelischen Kirche angehören müssten: „Wir verlieren gute Leute.“
Das Profil einer evangelischen Kita müsse weiterhin gewahrt bleiben, so die Regionalbischöfin. Dabei könne die bisherige Regelung jedoch offen und aufgabenabhängig diskutiert werden. Bereits jetzt ist es möglich, dass Erzieher*innen, die einer anderen Konfession angehören, tätig sind.
Der Fachkräftemangel sei überall zu spüren, sagte der Bürgermeister der Samtgemeinde Eschershausen, Wolfgang Anders. Neben Kitas seien auch Schulen, aber auch die Verwaltung betroffen – gerade im ländlichen Raum.
Auch im Gespräch mit dem Diakonischen Werk wurde der Fachkräftemangel thematisiert. Die Betreuung Geflüchteter und sozialer Härtefälle sei spürbar, so Kirchenkreissozialarbeiterin Ulrike Walkling. Zum interkulturellen Mittagstreff kämen stets weit mehr als 30 bis 50 Personen: „Das richtet sich an viele, die sonst nicht im Zentrum stehen.“ Diakonisches Handeln mitten in Holzminden an der Lutherkirche, unabhängig von der Weltanschauung.
„Jede Religion hat eine sensible Seite gegen Intoleranz“, sagte die Regionalbischöfin bei einem interreligiösen Treffen. Umso wichtiger seien regelmäßige Gespräche und Projekte, um Vorurteilen entgegenzutreten und ein friedliches Miteinander zu ermöglichen, so die Regionalbischöfin. Neben Vertreter*innen der evangelischen Kirchen waren auch der Imam der Holzmindener Ditib-Moschee, Imam Mahmut Bilik, der Pastor der Baptisten, Stefan John, Pfarrer David Bleckmann und Dr. Jean Arendt Goldenbaum von der noch jungen jüdischen Gemeinde vor Ort.
Daneben traf sich Dr. Ruck-Schröder auch mit vielen Lektorinnen und Lektoren, die ehrenamtlich Gottesdienste gestalten und mit Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorgern im Kirchenkreis.
Foto: Müller