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Freitag, 29. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Wollen die Jugendarbeit künftig gemeinsam intensivieren: v. l. Thomas Junker (Samtgemeindebürgermeister Bevern), Sarah Humburg (Erste Kreisrätin und Dezernentin fürs Jugendamt), Alena Fries (allgemeine Vertreterin des Bürgermeisters der Stadt Holzminden), Tino Wenkel (Samtgemeindebürgermeister Boffzen), Wolfgang Anders (Samtgemeindebürgermeister Eschershausen-Stadtoldendorf), Landrat Michael Schünemann und Sebastian Rode (Samtgemeindebürgermeister Bodenwerder-Polle)

Landkreis Holzminden (red). Wenn es um die Jugendarbeit geht, wissen die Akteure vor Ort am besten, wie und wo sie aktiv werden sollten. Aus diesem Grund haben Landkreis und die Kommunen eine neue Vereinbarung geschlossen, um die Arbeit noch zu intensivieren. Statt die Samtgemeinden, die Stadt Holzminden und den Flecken Delligsen wie bisher nur mit einer pauschalen finanziellen Förderung und fachlicher Begleitung durch die Kreisjugendpflege zu unterstützen, werden künftig auch die Standards genauer festgelegt. Doch warum ist das so ungeheuer wichtig?

„Wir haben seit Jahren eine steigende Anzahl von Kindeswohlgefährdungen“, erklärt Erste Kreisrätin Sarah Humburg das Problem. Gleichzeitig habe auch die Jugendkriminalität zugenommen, es seien mittlerweile deutlich soziale Brennpunkte im Landkreis erkennbar. „In beiden Fällen erreichen wir die Jugendlichen am besten durch Jugendzentren“, sagt Humburg. Da, wo gut ausgebildete sozialpädagogische Kräfte für Beratungen zur Verfügung ständen, könnten sie eben auch viel besser bei Stress in der Familie oder mit der Schule helfen. Neben genug qualifiziertem Personal brauche es dafür auch attraktive Räumlichkeiten mit Rückzugsorten für solche Gespräche.   

Der Jugendhilfeausschuss des Landkreises hatte das schon 2015 erkannt und die entsprechenden Weichen gestellt. Doch bis es zu einer endgültigen Vereinbarung mit allen Kommunen kam, mussten viele Details geklärt und für alle gleichermaßen tragfähige Lösungen erarbeitet werden. Zum Jahresende konnten nun endlich Nägel mit Köpfen gemacht werden. „Mit der Vereinbarung bilden der Landkreis und allen kreisangehörigen Kommunen ein noch engere Verantwortungsgemeinschaft, die in einer gemeinsamen Arbeitsgruppe allen wichtigen Details zusammen sehr konstruktiv entwickelt habe“, hält die Erste Kreisrätin fest. Bis zum Zustandekommen der unterschriftsreifen Version habe es zwar lange gebraucht, im Ergebnis sei aber ein greifbarer Gewinn für alle Jugendlichen herausgekommen.

Faktisch stärkt die Vereinbarung die Arbeit in Jugendzentren und ähnlichen Einrichtungen direkt in den einzelnen Samtgemeinden, dem Flecken Delligsen und der Stadt Holzminden. Denn statt wie bisher nur eine jährliche Pauschale an die Mitgliedkommunen zu überweisen, wird der Landkreis künftig einen festen Stellenanteil für jede sozialpädagogische Kraft vor Ort finanziell mittragen. Das macht nicht nur die Planung für die Kommunen sicherer, sondern führt in der Konsequenz auch zu einem höheren Einsatz von Kräften, erklärt Benjamin Peters, als Bereichsleiter für die Kreisjugendpflege im Landkreis Holzminden zuständig. „Die Stadt Holzminden hat bereits eine weitere Stelle geschaffen“, sagt er, „wir sind zuversichtlich, dass das in den anderen Gemeinden kurzfristig auch passieren wird.“ Schon allein damit verbesserten sich zwangsläufig auch die Qualitätsstandards. Dennoch seien die fachlichen Kriterien für die Qualifikation der Mitarbeitenden und die räumlichen Rahmenbedingungen noch einmal detailliert festgeschrieben worden. Ein Leitfaden für die Jugendarbeit soll mittelfristig zusammen entwickelt werden. „Wir schaffen damit nicht nur eine verlässliche Grundlage für eine nachhaltige Jugendarbeit im gesamten Landkreis, sondern kommen auch den Erfordernissen des neuen Kinder- und Jugendstärkungsgesetz nach“, fasst die Erste Kreisrätin das Ergebnis zusammen.  

Foto: Peter Drews/Landkreis Holzminden

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