Höxter (TKu). Corvey vor mehr als 760 Jahren: Die untergegangene Stadt Corvey wird mit der Ausrichtung der Landesgartenschau im nächsten Jahr wieder auferstehen – auch Dank einem großzügigen Zuschuss der NRW-Stiftung. Mit 190.000 Euro unterstützt die NRW-Stiftung das Projekt des LGS-Fördervereins, das die Visualisierung der historischen Stätten des Archäologieparks auf dem Landesgartenschaugelände vorsieht. Auf dem Areal der verlassenen und wüst gefallenen Stadt Corvey, das vom Corveyer Schutzhafen bis zum Schlosspark reicht mit einer Grundfläche von rund 55 Hektar, schlummern die Überreste der 1265 wüst gefallenen Stadt Corvey.
Die Geschichte dieses „Pompeji an der Weser“, wie es im Volksmund in Höxter auch genannt wird, soll im Zuge der Landesgartenschau 2023 in einem Archäologiepark virtuell erlebbar gemacht werden. Die Besucherinnen und Besucher werden in fünf Stätten auf eine Zeitreise in das Jahr vor 1265 zurückversetzt. Gemeint ist der Platz der alten Marktkirche, die Straße des Hellwegs oder aber auch das Haus des „Chirurgen von der Weser“. Mit den 190.000 Euro sollen insgesamt fünf Erlebnisstationen mit Informationsmöglichkeiten geschaffen werden. Dazu wird eine begleitende App benötigt, die jedoch noch realisiert werden muss.
Bei einem Besuch in Höxter überreichte Karl Peter Brendel aus dem Stiftungsvorstand am vergangenen Donnerstag die Förderurkunde über die 190.000 Euro an den Vereinsvorsitzenden Thomas Schöning. „Die Überreste der Wüstung Corveys sind ein beeindruckendes Zeugnis der lokalen Geschichte. Im neuen Archäologiepark können sich Besucherinnen und Besucher auf Spurensuche begeben und in die Vergangenheit der untergegangenen Stadt eintauchen“, begründet Karl Peter Brendel die Förderentscheidung der Stiftung im Beisein des LGS-Fördervereinsvorsitzenden Thomas Schöning, der LGS-Geschäftsführer:innen Claudia Koch und Jan Sommer sowie Bürgermeister Daniel Hartmann und Madeline Sprock vom Förderverein.
Die Stadtwüstung soll jetzt für Besucherinnen und Besucher erlebbar werden. An fünf begehbaren Hörstationen sollen ehemalige Bauwerke Corveys via App vorgestellt werden. Mithilfe der App soll zusätzlich ein dreidimensionales Bild der mittelalterlichen Stadt vermittelt werden. Der Fördervereinsvorsitzende Thomas Schöning dankte Karl Peter Brendel für die finanzielle Unterstützung, dem sich Bürgermeister Daniel Hartmann und Claudia Koch anschließen.
Die Nordrhein-Westfalen-Stiftung konnte seit ihrer Gründung 1986 rund 3.500 Natur- und Kulturprojekte mit insgesamt 300 Millionen Euro fördern. Das Geld dafür erhält sie vom Land NRW aus Lotterieerträgen von Westlotto, aus Mitgliedsbeiträgen ihres Fördervereins, aber auch aus Spenden. Mehr Informationen dazu gibt es auch im Internet unter www.nrw-stiftung.de oder auch im neuen Podcast „Förderbande“.
Foto: Thomas Kube