Bodenwerder (red). Aufgeregt waren sie, Tilo, Charlotte, Sümeyra und Levent, die vier Mitglieder der Schülervertretung, die ausgewählt wurden, für die Gesprächsrunde mit dem Kultusminister Grant Hendrik Tonne, schließlich kommt nicht alle Tage der Chef aller niedersächsischen Schulen in die eigene Schule. Welche Fragen stellen wir? Was sollen wir erzählen? Wie ist er wohl? Was ziehen wir an?
Auf seiner Stippvisite im Landkreis Holzminden besuchte Niedersachsens Kultusminister Grant Hendrik Tonne die Oberschule Bodenwerder, in Begleitung von lokalen Politikern, und suchte vor allem den Kontakt zu den Schüler:innen. Nahbar und sehr sympathisch war er, fand Oberschulrektorin Corinna Heinze, die der Schulsprecherin Charlotte Vatterott aus dem 9. Jahrgang den Vortritt ließ, um Minister Tonne durch die OBS zu führen. So ging es auf dem Weg zum PC-Raum vorbei an der Turnhalle. Dort beobachtete Tonne begeistert die beiden Sportlehrer Oliver Hartmann und Jonas Hohorst, die an der schuleigenen Kletterwand übten. Vorbei am Schulgarten, wartete im PC-Raum Tabea Schmidt mit ihrer 9. Klasse auf den Ministerbesuch und ließ ihn an der ersten Informatikstunde teilhaben, in der die Schüler zeigten, wie man einen Roboter programmiert.
Schließlich kam es zum Höhepunkt und ausdrücklichen Wunsch des Ministers, zum Austausch mit den Schüler:innen. Tonne betonte die Bedeutung einer aktiven SV (Schülervertretung) an der Schule, sie sei das Bindeglied zwischen Schülern und Lehrkräften, so der Minister. Tilo Pook (6. Jahrgang), Charlotte Vatterott (9. Jahrgang), Sümeyra Atalay und Levent Topci (beide 10. Jahrgang), alle Mitglieder der Schülervertretung, standen ihrem Minister Rede und Antwort und hatten auch einiges zu berichten. Natürlich ging es ums Homeschooling und Corona. Sümeyra und Levent berichteten, wie es ihnen und ihren Mitschüler ergangen ist und wie die OBS diese für alle - Lehrer:innen und Schüler:innen - herausfordernde Zeit gemeistert hat. Da hieß es Aufgaben im Aufgabenmodul zu bearbeiten, Deadlines zu beachten, aktiv in Videokonferenzen mitzumachen und vor allem sich selbst zu kontrollieren und zu motivieren, ohne die Mitschüler:innen und Freund:innen in der Schule. Zum Glück ist die OBS bereits seit fünf Jahren eine iPad-Schule und dementsprechend gut ausgestattet, sodass es auch für die Schüler:innen Leih-iPads gab, die Zuhause kein eigenes Endgerät hatten. Kultusminister Grant Hendrik Tonne lobte die Oberschule Bodenwerder: „Ihr seid hier schon sehr weit digitalisiert an eurer Schule.“
Charlotte wollte vom Minister wissen, wie mit Long Covid in Zukunft umgegangen werden soll. Minister Tonne sprach sich für individuelle Lösungen, wie Wiedereingliederungen, aus und traf bei der Schülerin auf Zustimmung. Minister Tonne konnte der SV auch versichern, dass der Präsenzunterricht für ihn das Wichtigste sei, aber der differenzierte Blick auf das große Ganze nicht verloren gehen dürfe. Es werde beobachtet, ob Präsenz das Nonplusultra ist, meinte Tonne und konnte ein wichtiges Anliegen der OBS-SV zufriedenstellend beantworten.
Abschließend hatte Tilo noch einen Wunsch geäußert. Er fragte Tonne nach einem gemeinsamen Foto. Dessen Antwort: „Ja, klar! Ich wäre sonst der erste Politiker, der einen Fotowunsch verwehren würde!“ So endete ein aufregender Tag für die Schulsprecher:innen mit einem Foto zusammen mit einem sympathischen und bodenständigen Minister Tonne, das nicht jeder in seiner Sammlung hat.
Fotos: Jasmin Severin, SPD