Holzminden (red). Jahrelang war für den Präventionsrat des Landkreises Holzminden Stillstand angesagt. Das Gremium, bestehend aus Experten von Kommunen, Ordnungsbehörden und sozialen Einrichtungen war vor 17 Jahren gegründet worden, um im Schulterschluss Sucht-, Gewalt- und Kriminalitätsdelikten vorzubeugen und Lösungen für Brennpunktprobleme im Landkreis zu suchen. Doch während in der Folge manche Samtgemeinden sehr aktiv wurden, ließen anderen das Thema liegen. Und auch zwischen den beiden Initiatoren, der Stadt Holzminden und dem Landkreis, stockte das Gespräch. Doch jetzt glückte ein neuer Anlauf: Im Ratssitzungssaal der Stadt wurde das wichtige Projekt gemeinsam wiederbelebt.

Landrat Michael Schünemann und Holzmindens Bürgermeister Christian Belke waren sich nach der Wahl des letzteren schnell einig gewesen, dass dem 2006 gegründeten Präventionsrat dringend wieder Leben eingehaucht werden müsste. Der Rat hatte zuletzt vor längerer Zeit getagt. Seine grundlegende Idee, Ansätze und Vorgehensweisen einzelner Kommunen und Institutionen so miteinander zu koordinieren, dass flächendeckend eine erfolgreiche gemeinsame Strategie entsteht, war zuletzt immer schwieriger geworden. Von der Notwendigkeit, einen solchen Rat zu pflegen, blieben indessen alle Beteiligten überzeugt. Dementsprechend war es für den Landkreis kein Problem, Institutionen wie etwa die Opferhilfe des Weißen Ringes, die Suchthilfe STEP oder die Familienberatung profamilia zusammen mit kommunalen Vertretern, den Jugendämtern und der Polizei wieder an einen Tisch zu holen. 

Alle Teilnehmenden begrüßten die Wiederbelebung des Präventionsrates. Um sich nicht mit aufwändigen Formalien aufzuhalten, waren sich alle Anwesenden einig, dass an der ursprünglichen Konstruktion des Präventionsrates erst einmal festgehalten werden solle. Als Vorsitzender für die ersten zwei Jahre wurde Christian Belke einstimmig gewählt, seine Stellvertretung übernimmt Michael Schünemann. Auch wurden wieder regelmäßige Treffen mehrmals im Jahr vereinbart. Welche genauen Schwerpunktziele angegangen werden sollen, ist Thema des nächsten Treffens. Einbezogen werden sollen dabei dann künftig auch noch weitere soziale Institutionen sowie Vertreter der Jugend, des Senioren- und des Migrationsrates.

Foto: Landkreis Holzminden