Landkreis Holzminden (red). Die weltweite Corona-Pandemie stellt deutsche Bildungseinrichtungen noch immer vor Schwierigkeiten. Die Kreisvolkshochschule Holzminden jedoch hat für ihren Schulabschlusskurs „Zukunftswerk“ eine tragfähige Lösung gefunden, mit der Lernende und Lehrende gleichermaßen gut zurechtkommen. In einem flexiblen Wechselmodell wird fließend zwischen Präsenz- und Online-Unterricht gewechselt. Zwölf Teilnehmer*innen haben mithilfe dieses Modells Ende vergangenen Jahres ihren Abschluss im Rahmen öffentlich-rechtlicher Nichtschülerprüfungen geschafft und werden nun in die Arbeitswelt entlassen – oder gehen den Weg einer weiteren schulischen Laufbahn.
„Mein Plan nach dem Kurs ist es, weiter zur Schule zu gehen und mein Abi zu machen“, sagt Markus Köster, der gemeinsam mit seinen elf Mitstreiter*innen Ende des vergangenen Jahres die Kreisvolkshochschule mit dem Sekundarabschluss I verlassen hat. Der 29-Jährige ist kein Einzelfall, auch wenn die Gründe für einen Besuch des Zukunftswerk-Kurses vielfältig bleiben. Manche streben durch die höhere Bildung bessere Verdienstmöglichkeiten an, andere benötigen den Schulabschluss, um sich einen Weg zu ihrem Traumberuf über eine entsprechende Qualifikation zu ermöglichen.
Und dann gibt es da noch Menschen wie Markus Köster, die den Kurs bei der KVHS als Sprungbrett für einen weiterführenden Bildungsabschluss nutzen. Sie können sich dabei auf die speziellen Vorzüge der KVHS als Bildungseinrichtung verlassen. Denn neben den klassischen Schulfächern wird hier auch lebenspraktischer Unterricht vermittelt. „Die Teilnehmenden lernen bei uns, wie sie sich optimal auf die Abschlussprüfungen vorbereiten können“, erklärt der KVHS-Dozent Marcel Schürzeberg. „Denn die Fähigkeit zu lernen, kann einrosten, wenn man lange keine Schule besucht hat.“ Dabei sind die Altersunterschiede der Kursteilnehmer*innen zum Teil sehr groß, was den Austausch untereinander noch wertvoller machen kann.
Trotz Corona ist Martin Köster von dem Konzept begeistert. „Mir hat der Kurs sehr gut gefallen“, resümiert er. Es werde niemand allein gelassen und jedem eine Chance gegeben, findet er. Die pädagogischen Kräfte Kristin Hinrichs und Martin Könneke hätten lösungsorientiert ganze Arbeit geleistet und ausgerichtet an den Stärken der Teilnehmer*innen immer ganz individuell unterstützt. „Ich kann den Kurs jedem nur wärmstens ans Herz legen, der etwas lernen und erreichen möchte“, stellt Martin Köster fest.