Unter diesem Motto setzten sich rund 300 Schülerinnen und Schüler der Georg-von-Langen-Schule, Berufsbildende Schulen Holzminden, in einem Kooperationsprojekt in Zusammenarbeit mit pro familia Holzminden auseinander. Die beiden Schulsozialpädagoginnen Frau Derya Tekin und Frau Franziska Schmidt von der BBS Holzminden beobachteten im Schulalltag und erfuhren aus Erzählungen von Schülern, dass im gegenseitigen Miteinander oft Grenzen überschritten werden und dass mit den Bedürfnissen des Gegenübers rücksichtslos umgegangen wird. Im täglichen Leben kommen viele Menschen in Situationen, bei denen sie deutlich „Nein“ sagen. Beim Gegenüber wird diese Aussage aber häufig als „Jein“ verstanden – die eigene Stellungnahme ist dann nicht klar und deutlich geworden.
Die beiden Schulsozialpädagoginnen riefen zusammen der pro familia-Beratungsstelle Holzminden ein Kooperationsprojekt ins Leben. Sebastian Kreplin und Sabrina Sauer von pro familia Holzminden führten das Projekt zum Thema „Grenzen erkennen – Grenzen setzen“ an der BBS Holzminden durch. An zwei Projekttagen lernten Schüler der Georg-von-Langen-Schule im Austausch miteinander, Selbstbestimmtheit zu definieren. Außerdem wurden den Teilnehmern verschiedene Methoden vorgestellt, für sich selbst einzustehen und den eigenen Standpunkt klar und deutlich zu kommunizieren. Mimik und Gestik sind wie eine eigene Standhaftigkeit, ein gewisses „Standing“, bei der Kommunikation des eigenen Standpunkts besonders wichtig.
An dem Projekt „Grenzen erkennen – Grenzen setzen“ nahmen auch zwei Klassen der Berufsfachschule Sozialpädagogik teil. Hier wurde innerhalb des pro familia-Projekts an der BBS Holzminden speziell eine Einheit für die Arbeit mit 3- bis 6-jährigen Kindern aufgenommen, so dass die angehenden Mitarbeiter in Kindertagesstätten die Projektinhalte auch an die jüngsten Mitglieder unserer Gesellschaft weitergeben können. Das Thema „Selbstbestimmt Leben“ stand trotz alledem im Vordergrund. Beginnend beim unbewussten Streicheln über die Köpfe bis hin zum selbstverständlichen Auf-den-Arm-Nehmen durch Erzieherinnen und Erzieher, aber auch durch Familienangehörige können bereits Grenzen erreicht werden. Ein Kind hat oftmals nicht die Möglichkeit oder auch noch nicht das Bewusstsein, „Nein“ zu sagen. Mit den angehenden Fachkräften der Erzieherausbildungsklassen wurde daher auch der Begriff des Vorbilds intensiv beleuchtet und auf die aktiven Tätigkeiten in den unterschiedlichen Einrichtungen wie Kindertagesstätten oder Horts übertragen.
Die Rückmeldungen der Teilnehmer zu dem Projekt waren durchweg positiv, so dass das Projekt an der Georg-von-Langen-Schule insgesamt ein voller Erfolg war. Jeder einzelne Teilnehmer konnte für sich selbst sehr viel mitnehmen und kann nun selbstbestimmt für sich einstehen.
Foto: BBS