Eschershausen (rus). Jeder wird sich erinnern, dass in seiner Jugend mehr Schnee lag: „Früher war mehr Schnee“, so der Stadtarchivar Dr. Andreas Reuschel. Um die Jahreswende 1978/79 gab es starke Schneefälle besonders in Norddeutschland. Es kam zu einer großen Schneekatastrophe mit 17 Toten allein in der Bundesrepublik Deutschland. Der „Schneeschaden“ betrug damals 140 Millionen DM. Auch die damalige Samtgemeinde Eschershausen war von diesem Wintereinbruch betroffen. Der Stadtarchivar fand dazu einen alten Zeitungsartikel vom 04. Januar 1979 über den Winterdienst in der Samtgemeinde Eschershausen.
In dem Artikel heißt in es u.a.: „Die Räum- und Streudienste waren in der Samtgemeinde Eschershausen fieberhaft im Einsatz. Nach einer ersten Übersicht hat die Arbeit an der „Winterfront“ zusätzliche Kosten in Höhe von rund 8000 Mark verursacht. Besonders gefährdet waren nach Angaben der Kommunalverwaltung alle abschüssigen Straßen. Vor allem traf dies auf das Gebiet des Stadtberges zu und des Hüsch(e)brinks und Hohenwegsfeldes, ebenso auf den Bereich der Schule im Wohngebiet „Auf der Steine“ in der Stadt Eschershausen……“
„Die Samtgemeinde selbst verfügt über Lastwagen mit Schneepflug, über einen Unimog, der mit einem Schneepflug ausgerüstet ist, und einen Trecker, der ebenfalls im Schneeschieber-Einsatz verwendet werden kann. Neun Mitarbeiter der Samtgemeinde Eschershausen waren über Neujahr eingesetzt. Etliche von ihnen mußten die Silvesterfeier unterbrechen, um dafür zu sorgen, daß die Straßen passierbar wurden...“
„Außerdem mußten Bedienstete der Samtgemeinde das Eis im Schwimmbad aufhacken, weil sonst unter der Einwirkung des Dauerfrostes die Beckenwände bersten würden. ..“
„Inzwischen empfehlen die Behörden, daß Autofahrer, soweit dies noch nicht geschehen sein sollte, die Reifen ihrer Fahrzeuge unbedingt mit Schneeketten versehen!“
Am Sonntag, den 31. Dezember 1978 hatte der Stadtarchivar in seinem eigenen Tagebuch sogar die folgenden Zeilen eingetragen:
Alles ist eingeschneit.
Auf den Straßen herrscht nur sehr wenig Verkehr.
Jedes 4-5 Auto hat Schneeketten!
Nur auf der Bundesstraße waren die Spurrinnen schneefrei.
In den letzten Jahren fuhren nach diesem Wintereinbruch kaum mehr Autos mit Schneeketten in Eschershausen. Also doch: Früher war mehr Schnee.
Fotos: Stadtarchiv Eschershausen