Boffzen (red). Autsch! Ein Kaktus, der sticht – aber nur musikalisch. In Boffzen wurde „Mein kleiner grüner Kaktus“ aber nicht von einem Männersextett präsentiert, sondern von Susanne Würmell und ihrer Glasharfe. Das ungewöhnliche Instrument ähnelt einer Reihe Weingläser auf einem Tablett. Die Töne klangen hell, klar und zart, mal schnippsig kurz, mal lang summend, mal melodisch kreisend.
Das Konzert mit der Hannoveraner Künstlerin hatte der Freundeskreis Glas eigentlich bereits zur Einweihung des Glasstelenwegs ein Jahr zuvor organisiert. Wegen der Corona-Pandemie war es verschoben worden und fand nun vor ausverkauftem Haus in der Evangelischen Erlöserkirche Boffzens statt. Die Zuhörerinnen und Zuhörern begrüßten der Vorsitzende des Freundeskreises Glas, Walter Waske, und die ehemalige Pastorin der Gemeinde, Superintendentin Christiane Nadjé-Wirth. Auch Landrat Michael Schünemann war zu Gast. Er vertrat als Vorsitzender die Kulturstiftung des Landkreises, die das Konzert finanziell unterstützt hatte. Musikerin Susanne Würmell bot eine beschwingte musikalische Reise durch die vier Elemente Erde, Wasser, Luft und Feuer und über die Kontinente. Mit ihren zehn Fingern und etwas Wasser setzte sie die 43 Kristallgläser in sphärische Schwingungen. Es erklangen unter anderem ein Walzer von Dimitri Schostakowitsch, ein Tango von Astor Piazolla und die Wassermusik von Georg Friedrich Händel. Dazu erzählte Susanne Würmell Geschichten und Poetisches, erläuterte die Stücke, ihre Komponisten, ließ auch die Geschichte der Glasharfe aufblitzen. Das Publikum zeigte sich fasziniert vom Instrument wie von der Künstlerin und dankte mit großem und lang andauerndem Applaus.
Foto: Veranstalter