Dassel (red). Was ist ein „toter Winkel“ und welche Gefahren birgt er? Mit dieser Frage durften sich Ende September die Schüler*innen des 5. Jahrgangs der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel beschäftigen. Organisiert wurde das Projekt „Die Gefahren des toten Winkels“ von den Schulsozialpädagoginnen Sabrina Wende-Schmidt und Doris Garbelmann gemäß dem schuleigenen Präventionskonzeptes. Die Ausführung unterlag dem Team der Polizeiinspektion Northeim Stephan Ilse, Matthias Behrens und Laura Sinschek und Philip Maas von der Johanniter Unfallhilfe. Insbesondere Fußgänger*innen und Fahrradfahrer*innen seien aufgrund des sogenannten toten Winkels bei Abbiegevorgängen und Kreuzungen gefährdet, erläuterte ein Polizist den Schüler*innen zu Beginn. Auch trotz moderner Spiegelsysteme seien überwiegend bei LKWs nicht alle Bereiche außerhalb des Fahrzeugs sichtbar. Der anschließende Infofilm veranschaulichte den Schüler*innen den „toten Winkel“ und seine Gefahren.
Um bei den 5.Klässler*innen nach dieser theoretischen Grundlage für ein weiteres Verständnis und eine tiefe Verankerung zu sorgen, wurde das Gesehene anschließend praktisch untermauert und selbst nachempfunden. Im Mittelpunkt standen demnach nicht mehr nur das Polizeiteam, sondern auch der Johanniter LKW, in dem die Schüler*innen abwechselnd auf den Fahrersitz durften. Leonie finde das Projekt, vor allem die Polizei und den großen LKW, total spannend. Auch Flora könne es kaum erwarten, endlich im LKW zu sitzen. Währenddessen demonstrierten die Polizist*innen den Schüler*innen im LKW, dass aus der Fahrerperspektive die Mitschüler*innen im toten Winkel nicht mehr sichtbar sind. Dabei half eine Markierung, die den toten Winkel kennzeichnete. Die Schüler*innen zeigten sich erschrocken, dass ihre Mitschüler*innen plötzlich verschwunden waren. Aus der Fahrerperspektive, selbst mit Spiegel, waren sie nicht mehr zu sehen. Dass der tote Winkel so groß ist, mehrere Mitschüler*innen verschwinden lässt, damit hat niemand gerechnet. Aber was als Fußgänger*in oder Fahrradfahrer*in passieren kann, wenn man sich im „toten Winkel“ eines Fahrzeugs aufhält, hatte jeder verstanden. Sie konnten die Gefährdung mit eigenen Augen nachvollziehen. Somit waren sich alle Schüler*innen einig: Nach dem Info Film und der eigenen Erfahrungen im LKW seien sie in Zukunft vorsichtig im Verkehr und halten Abstand zu Fahrzeugen.
Auch das Northeimer Polizeiteam fasste abschließend zusammen, dass aufgrund dieser Problematik viele Unfälle entständen, die meistens fatale Konsequenzen für schwächere Verkehrsteilnehmer*innen hätten. Es gelte solche Unfälle zu verhindern, weshalb sie für eine Sensibilisierung sorgen. Dies ist beim 5. Jahrgang der Paul-Gerhardt-Schule in Dassel gelungen. Nun ist sich jeder über die Gefahren des toten Winkels bewusst. Zudem waren die Polizist*innen und der LKW der Johanniter so aufregend, dass ihnen dieser Tag mit Sicherheit lange im Gedächtnis bleiben wird. Auch, wenn einige Jungs etwas enttäuscht waren, dass sich die Polizist*innen nicht dazu überreden ließen, die Pistole mal halten zu dürfen, gab es am Ende für das anschauliche Projekt „Die Gefahren des toten Winkels“ einen großen Applaus.