Holzminden (red). „Keine Partei würde mit ihrem Wahlprogramm das 1,5°C-Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens erreichen.“ Zu diesem vernichtenden Urteil kommt das Institut für Wirtschaftsforschung in seiner Studie vom September 2021 nach der Analyse der aktuellen Wahlprogramme der fünf großen Parteien. Also muss ab sofort deutlich mehr für den Klimaschutz getan werden, als in den Parteiprogrammen steht, meinen die jugendlichen Klimaaktivisten von „Fridays For Future“ und vieler anderer Umweltverbände. Die Studie stellt aber auch fest, dass es durchaus große Unterschiede bei den Klimaschutzambitionen der verschiedenen Parteien gibt. Um diese Wahl zu einer Klimawahl zu machen, veranstaltet „Fridays for Future“ am Freitag, den 24. September 2021 einen globalen Klimastreik. In Holzminden findet dieser Streik unter Einhaltung der Coronaregeln in Form eines Demonstrationszuges von den berufsbildenden Schulen über die Oberschule/Campe bis ins Zentrum statt. Um 13.15 Uhr startet die von der Polizei begleitete Veranstaltung auf dem Kiesberg an der BBS, und um 13.30 Uhr ist Treffpunkt am Campe auf der Wilhelmstraße.
"Menschlicher Einfluss hat das Klima so aufgeheizt, wie es seit mindestens 2000 Jahren nicht mehr vorgekommen ist. (...) 2019 war die CO2-Konzentration in der Atmosphäre höher als zu jedem anderen Zeitpunkt seit mindestens zwei Millionen Jahren." stellt der Weltklimarat IPCC in seinem Bericht vom August 2021 fest.
Die Politiker aller Parteien scheuen sich aber davor, den Wählerinnen und Wählern etwas zuzumuten, meint das Klimabündnis Holzminden als Veranstalter der Demonstration. „Viele Menschen sind durchaus bereit dazu ihren Lebensstil nachhaltig zu verändern. Nichthandeln ist keine Alternative, sondern nur verantwortungslos und teuer. Es ist höchste Zeit, dass die Politik hier einen strengeren, ambitionierteren Rahmen für Wirtschaft, Verwaltung und die Bevölkerung vorgibt. Abwarten und auf Innovationen und neue Erfindungen zu vertrauen wird nicht reichen.“
Die Veranstalter hoffen auf eine rege Teilnahme von Jung und Alt im Vorfeld der Bundestagswahl zum Wohle des Klimas.
Foto: Klimabündnis