Hehlen (lbr). An einer der bedeutendsten Fundstellen im Landkreis Holzminden wird wieder gegraben. Studenten der Universität Göttingen sind noch bis Ende dieser Woche auf der Suche nach Funden auf einem Acker in Hehlen. „Wir bearbeiten zwei Grabungsflächen, die jeweils zehn mal zehn Meter groß sind“, erklärt Jana Hamid, Grabungstechnikerin im Landkreis Holzminden. Bereits im vergangenen Jahr führte das Team um Dr. Immo Heske vom Seminar für Ur- und Frühgeschichte der Uni Göttingen Grabungen durch und stieß dabei auf mehrere Befunde, die auf eine Siedlung aus dem Frühmittelalter hinweisen. „Hier könnte Hehlens Ursprung liegen“, so Heske.
Gefunden wurden große Pfostengruben eines großen Gebäudes und mittlerweile insgesamt sieben Grubenhäuser, die zur Textilherstellung und Metallverarbeitung dienten. Neben zahlreichen Messern, Webgewichten und Knochenresten wurden auch mehrere Keramikfragmente gefunden, die aus späteren römischen Kaiserzeit stammen könnten. „Für die Forschung ist diese Fundstelle in Hehlen ganz toll. Wir sind froh, den Landkreis hier im Boot zu haben“, erklärt Heske. Als nächster Schritt sei eine größere Aktion, beispielsweise im Rahmen einer Abschlussarbeit sinnvoll, dann würden die Erkenntnisse auch gleich schriftlich festgehalten und veröffentlicht. Diese Grabung koste den Landkreis Holzminden derzeit rund 9000 Euro.
Noch bis Ende der Woche sind die Studenten an der Fundstelle in Hehlen am Entdecken. Besonders bedanken möchten sich alle Beteiligten bei der Familie Wiemann aus Hehlen, die den Archäologen freie Hand auf ihrem Acker lässt. Am morgigen Mittwoch soll es eine öffentliche Führung zu den Grabungen geben.
Fotos: lbr