Grünenplan (r). Es sind viele Jahre vergangen, seitdem der Betrieb zunächst des Grünenplaner Frei- und später des einzigen Hallenbades im Flecken Delligsen eingestellt wurde. Seitdem befindet sich das Gelände in einem Dornröschenschlaf. Einzelne Nutzungen wie z.B. eine Paintball-Anlage waren nur von kurzer Dauer; für eine andere Verwendung fehlten Geld und Ideen. Inzwischen verwuchert nicht nur die Außenanlage mehr und mehr. Auch der Gebäudekomplex hat unter der mangelnden Unterhaltung gelitten und kann in diesem Zustand nur noch mit hohem Aufwand reaktiviert werden.
Vor einiger Zeit zeigte dann die Firma Heitec Rohstoffe GmbH Interesse an dem Grundstück. Das Unternehmen mit Sitz in Grünenplan ist auf dem Weltmarkt beim Handel mit Wertstoffen tätig. Durch ständige Expansion platzt das Bürogebäude an der Unteren Hilsstraße inzwischen aus allen Nähten, so dass dringend ein Neu- oder Ersatzbau erforderlich ist. Diesen möchten die Geschäftsführer Henner Heise und Dirk Schnake auf dem Badgelände am sogenannten Rehbeutel errichten. Weitere Objekte wie Wohnraum für Familien und Senioren sollen folgen. „Wir wollen weiterhin unsere Steuern im Flecken Delligsen zahlen und können uns vorstellen, auf einem Teil der Anlage auch Einrichtungen zu schaffen, die von der Öffentlichkeit genutzt werden können“, äußerte sich Henner Heise.
Der Rat des Fleckens Delligsen hatte in seiner Sitzung am 15. Juli über das Kaufangebot der Heitec Rohstoffe GmbH zu entscheiden. Zwei Tage zuvor hatte sich bereits der Grünenplaner Ortsrat mit dem Thema beschäftigt. Nach intensiver Diskussion und trotz allem Wehmut an die goldenen Zeiten des Grünenplaner Waldbades kam man zu dem Ergebnis, dass die Gelegenheit einmalig sei, das Gelände einem neuen Verwendungszweck zuzuführen, zumal der Gemeinde die finanziellen Mittel für eine eigene Entwicklung fehlen. Es gab aber auch kritische Stimmen, die sich für dafür aussprachen, das Grundstück nicht zu verkaufen, sondern Alternativen zu prüfen. Die Errichtung einer Freizeitanlage, die auch touristischen Zwecken dienen und ein gastronomisches Angebot enthalten könnte, wurde als Beispiel genannt. Am Ende bekam die Verwaltung den Auftrag, eine Arbeitsgruppe einzurichten, um mit dem Investor die Möglichkeiten einer späteren öffentlichen Nutzung von Teilen des Geländes zu verhandeln. Das Ergebnis soll dann den Gremien erneut zur Beratung vorgelegt werden.
Foto: Flecken Delligsen