Landkreis Holzminden (red). Die Sommerferien sind da, aber die Kreissporthallen bleiben diesmal trotzdem geöffnet. Fast ein Jahr lang war wegen Corona kein Sport in den Hallen möglich, zumindest ein paar Vereine sollen jetzt nachholen können, was ihnen durch die Pandemie lange verwehrt geblieben ist. Doch wie lässt sich eine bedarfsgerechte Nutzung auch künftig besser planen? Landrat Michael Schünemann und Kreisbaurat Ralf Buberti haben dafür das Gespräch mit dem Kreissportbund gesucht. Zusammen mit dem KSB-Vorsitzenden Bernd Wiesendorf und KSB-Sportreferent Sebastian Bayoud wurden einige Schnittstellen für eine bessere Zusammenarbeit gefunden.
Beide Seiten waren sich schnell darüber einig, dass die Kommunikation mit den Vereinen über den Kreissportbund einfacher, schneller und damit ohne weitere kommunikative Reibungsverluste laufen können. Deshalb wolle man künftig in regelmäßigen Abständen das Gespräch miteinander suchen und sich gegenseitig abstimmen. Derzeit gebe es, so Landrat Micheal Schünemann, bedingt durch den Holzmindener Schulringtausch und verschiedene Sanierungsmaßnahmen deutlich Engpässe für die Nutzung. „Wenn wir damit durch sind, wird sich das aber einpendeln“, stellte der Landrat klar. Auch stehe keine der vom Kreis betriebenen Hallen zur Disposition. „Ich kann für alle unsere Sporthallen eine Bestandsgarantie geben“, machte der Landrat noch einmal deutlich. Er sei froh, dass die geführte Schuldebatte mit den Hallen nichts zu tun habe. „Für uns gehört es zur essentiellen Daseinsvorsorge, für ausreichende Sportmöglichkeiten zu sorgen“, ergänzte Schünemann.
Was tatsächlich aber mit ausreichend gemeint ist, will der Kreissportbund genauer prüfen. Derzeit sei der KSB dabei, eine detailliertere Bedarfsabfrage zu machen, erklärte Sebastian Bayoud. Auch für den Kreissportbund sei es wichtig, perspektivisch planen zu können. Aber nicht nur wann von wem Sportflächen genutzt werden können, sondern auch in welchen Verantwortlichkeiten und mit was für Abläufen das künftig geschehen solle, sei von zentraler Bedeutung, waren sich beide Seiten schnell einig. Im Bereich Bildung und Kultur werde gerade an einer Vereinbarung gearbeitet, um für die Hallennutzung alle Abläufe zu klären und verbindlich festzuhalten, führte Kreisbaurat Ralf Buberti aus. Er werde den KSB in die Entwurfsplanung mit einbeziehen, um sich damit noch besser abzustimmen.
Dass der Kreissportbund gerade im Landkreis Holzminden ein wichtiges Bindeglied zwischen Vereinen und Trägern sein kann, machen die nackten Zahlen deutlich. Zwar klagen auch hierzulande genau wie in ganz Niedersachsen die Vereine über coronabedingten Mitgliederschwund. Aber der fiel insgesamt geringer aus als im Landesdurchschnitt. „Die Menschen unseres Landkreises sind schon immer sehr viel stärker in Sportvereinen organisiert gewesen als anderswo“, resümierte Bernd Wiesendorf. Der hohe Organisationsgrad im Sport zeuge davon, welche Bedeutung das Vereinsleben in der Region habe. Das gemeinsam in Zukunft so gut es geht zu unterstützen, stand für alle Gesprächspartner außer Frage.
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