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Montag, 25. November 2024 Mediadaten Fankurve
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Weserbergland (red). Auf Einladung des kürzlich gegründeten Vereins fanden am Sonntag Vertreter aus Politik und Verwaltung, darunter die Landtagsabgeordneten Hermann Grupe (FDP), Uwe Schünemann (CDU), Sabine Tippelt (SPD), Beverns Samtgemeindebürgermeister Thomas Junker (CDU), Sprecher der SPD Kreistagsfraktion Dirk Reuter, Beverns Ortsbürgermeister Burkhard Dörrier (FDP) und sowie der Hehlener Bürgermeister Sebastian Rhode (SPD) den Weg nach Golmbach zum Austausch bei einem „Lärmspaziergang“.

 Nach einem kurzen, aber eindrucksvollen Spaziergang durch die Rühler Schweiz, geleitet durch Manfred Böker („Kirschenböker“), war man sich einig über das massive Problem mit Motorradlärm in der gesamten Region Weserbergland, das gemeinsam und parteiübergreifend gelöst werden müsse: die Betroffenen litten gleichermaßen unter dem ständigen Lärm, egal welchem politischen Umfeld sie angehörten, so der Vereinsvorstand. 

Ebenso wurde festgestellt, dass die Geschwindigkeit, mit der man beim Landkreis am Problem arbeite, sich als eher zäh darstelle und scheinbar aufgrund personeller Engpässe und Interessenkonflikte es nicht möglich scheine, einfachste Maßnahmen umzusetzen: so scheitern Verkehrsschauen nicht zuletzt am Personalmangel, das Versetzen von Ortschildern, Geschwindigkeitsbegrenzungen und sonstige Maßnahmen zur Verbesserung an scheinbar unüberwindbaren rechtlichen Hürden. Da wundert sich der ein' oder andere Anwohner, dass im Landkreis dagegen teure doppelte Leitplanken zum Schutz der Motorradfahrer im Handumdrehen wie Pilze aus dem Boden schießen und Gelder zum Schutz der Anwohner scheinbar endlich, bzw. schlichtweg nicht vorhanden scheinen: so mussten Plakate mit Lärmhinweisen, die nun das Problem zumindest optisch sichtbar machen, von den Gemeinden selbst übernommen werden. 

Zum wiederholten Mal kam auch die Frage auf, wie sich der nachhaltige Tourismus, den man in der Region ganz besonders bewirbt und in den viel Fördergeld fließe, sich mit allgegenwärtigem Lärm, Raserei und Abgasgestank vereinen lasse. Auch die Frage inwiefern sich Lautstärken im gesundheitsgefährdenden Bereich von über 110db auch auf die Fauna, vor allem in den Landschaftsschutzgebieten auswirken, wurde angesprochen, wozu bereits die untere Naturschutzbehörde in Holzminden um Stellungnahme gebeten wurde. Einen weiteren Diskussionspunkt stellten die kürzlich von der CDU im Kreistag beantragten Lärmdisplays dar, die von FDP und SPD unterstützt wurden. Diese sollen laute Motorradfahrer dazu anhalten, ihr Fahrverhalten zu ändern, ähnlich wie die bereits vereinzelt aufgestellten Lärm-Plakate. Uwe Schünemann sicherte zu, auf eine rasche Beschaffung zu drängen.
Laut Presseberichten zu Kontrollen in der Rühler Schweiz, am roten Fuchs und weiteren Hotspots, wo erneut rund ein Drittel der kontrollierten Kradfahrer mit einer Anzeige belegt wurden, sei den geplagten Anwohner mittlerweile jedes Mittel willkommen, dass das Problem benennt und zumindest minimale Verbesserungen der verlorenen Lebensqualität verheiße, so die Vorstandsmitglieder des Vereins.



Zur Sprache kam auch die fragwürdige einseitige Diskussion, die im Bereich Gastronomie und Tourismus geführt werde, in der persönliche wirtschaftliche Gewinne mit Geschäftsmodellen erzielt werden, die nicht zuletzt mit der Entwertung der Immobilien an betroffenen Strecken zulasten der Anwohner gehe: so beziffert eine Studie der Uni Trier den Wertverlust von Immobilien durch Lärm mit 1 Prozent pro Dezibel pro Jahr pro Haushalt! Fazit der Betroffenen:  „Wir werden schlicht und ergreifend enteignet: neben dem Wertverlust unserer Häuser bezahlen wir mit dem Verlust unserer Lebensqualität und unserer Gesundheit! Ein Lastenausgleich ist für uns nicht erkennbar.“
 
Markus Renner, Vorsitzender von Motorradlärm Weserbergland e.V., appellierte zum Abschluss erneut an die Verantwortung der Politik, die Anwohner nicht länger mit diesem elementaren Problem alleine zu lassen und alles in ihrer Macht stehende zu tun, um Verbesserungen herbeizuführen, worauf die Vertreter der Landespolitik parteiübergreifend weitere Bearbeitung des Problems auf Landesebene zusagten. Im Hinblick auf die Kommunalwahl stellte er nochmal klar, dass die vielen Betroffenen auch Wähler seien, die das diesbezügliche Agieren der Volksvertreter sehr genau zur Kenntnis nehmen würden, bevor das Treffen durch jäh einsetzenden strömenden Regen, den bislang einzigen Verbündeten der Anwohner, beendet wurde.

Foto: Verein 

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