Leiferde (red). Als Sabrina Schmidt, neue Mitarbeiterin im Sumpfschildkrötenprojekt, am Mittwochnachmittag im NABU-Artenschutzzentrum auf die Webcam des Zentrums schaute, sah sie einen Weißstorch auf dem Schornsteinnest stehen. Dies ist nichts Ungewöhnliches, da sich über die Wintermonate zwei Weißstörche in der Nähe des Zentrums aufgehalten und auch immer mal wieder auf das Schornsteinnest geflogen waren.
Sie rief gleich laut ins Nachbarbüro, wo Bärbel Rogoschik, Leiterin des NABU-Artenschutzzentrums, arbeitete, dass ein unberingter Storch auf dem Nest gelandet sei. Da kam Hektik auf. Sofort wurde das Kamerabild aufgerufen und gewartet, bis sich der Storch so in Position gedreht hatte, dass seine linke Seite zu sehen war.
„Es ist Fridolin“, berichtet Rogoschik. „Wir sind echt glücklich, ihn munter auf dem Schornstein zu sehen“. Er fing gleich an im Nest für Ordnung zu sorgen und zog seine Runden in der näheren Umgebung. Einem Überwinterungsstorch, der in der Zwischenzeit auf dem Schornstein gelandet war, machte er erst einmal klar, wer das Hausrecht hat.
Zur großen Überraschung, landete wenige Stunden später auch noch Mai auf dem Schornstein. Sehr ungewöhnlich, da normalerweise die weiblichen Störche Tage oder Wochen nach ihren Partnern auf dem Nest landen.
Nach gemeinsamen Klappern, wurde das Nest begutachtet und dann ging es auf eine „Maus-to-go“ ins Viehmoor. Anschließend wurde von beiden das Nest aufgeräumt, wobei sich nicht immer auf die richtige Lage der Äste geeinigt werden konnte.
Für das Team in Leiferde hat das Storchenjahr somit begonnen und für zahlreiche Fans des Storchenpaares ebenfalls. Das Leben der beiden Weißstörche kann über die Internetseite des NABU-Artenschutzzentrums unter www.nabuzentrum-leiferde.de beobachtet werden.